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Gesundheit

Mit dem Gipsbein durch den Alltag

Egal ob beim Fußball, Radfahren oder ein heroischer Akt, bei dem man eine Katze aus dem Baum befreien wollte, das Bein ist unter Umständen schnell gebrochen. Der Held hat nach einem Besuch im Krankenhaus ein Gipsbein und muss damit mehrere Wochen durch den Alltag kommen. Leichter gesagt als getan, denn ein Gipsbein bedeutet, dass man sich auf Krücken fortbewegen muss und seine komplette Lebenseinstellung für eine kurze Zeit ändern muss. Wenn man mit Krücken geht, hat man dummerweise nie die Hände frei. Selbst einfache Aufgaben wie das Öffnen einer Tür werden bereits zur Geduldsprobe. Mit ein paar Tipps schafft man den Alltag allerdings auch mit dem Gipsbein. Eine Gebrauchsanweisung für Krücken gibt es www.senioren-ratgeber.de (für alle Altersklassen geeignet).

Nicht alleine Wohnen

Wer noch zu Hause mit seiner Familie wohnt, der hat Glück, denn in der Regel sollte immer ein Familienmitglied zu Hause sein, das im Notfall helfen kann. Der Helfer für die nächsten Wochen wird allerdings viel zusätzliche Arbeit leisten müssen. Angefangen beim An- und Ausziehen über den Transport zur Schule bis hin zur Hilfe beim Baden. Der Gips schützt zwar das gebrochene Bein, jedoch sollte dies nicht unnötig belastet werden, damit die Heilung so schnell wie möglich abgeschlossen werden kann. Eine Belastung des Beins kann dazu führen, dass die Knochen erneut gebrochen werden. Auch beim Thema Krücken sollte man einige Dinge beachten. Die Handgelenke und Schultern sind nicht dazu gedacht, das komplette Körpergewicht stundenlang zu tragen. Aus diesem Grund benötigt man ergonomische Krückengriffe. Ebenfalls ratsam ist die Nutzung von Radhandschuhen mit Gelpolstern. Überflüssige Touren sollte man besonders am Anfang vermeiden, denn die Schultermuskulatur muss sich zunächst an die enorme Last gewöhnen.

Die Bewegung im Alltag

Für Anfänger ist das Treppensteigen das größte Problem und wird am häufigsten falsch gemacht. In der Regel setzt jeder Mensch mit Gipsbein die Krücken oben an und holt dann den gesunden Fuß nach. Das funktioniert zwar, hat aber zwei grundlegende Gefahren. Zum einen ist diese Methode extrem anstrengend und fordert viel Kraft in den Armen und Schultern. Zum anderen stützt man sich ausschließlich in den Krücken. Sollte man das Gleichgewicht verlieren, fällt man nach hinten ohne sich dabei am Geländer festhalten zu können. Aus diesem Grund wird folgende Methode zum Treppensteigen empfohlen:

  1. Eine Hand ans Geländer und mit der anderen hält man beide Krücken. Dabei stützt man sich auf eine der Krücken, die andere muss einfach nur transportiert werden.
  2. Das Gipsbein leicht nach hinten halten, damit man damit nicht gegen die Stufen schlägt.
  3. Auf die Krücke stützen und eine Stufe hochhüpfen
  4. Krücke nachholen und den Vorgang wiederholen
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Natürlich werden viele der Meinung sein, dass diese Methode anstrengender ist. Das stimmt aber nicht, denn die menschlichen Beine tragen problemlos jeden Tag unser Gewicht. Auch das Hüpfen auf einem Bein ist ohne Probleme möglich. Eine Stolpergefahr besteht zwar, jedoch hält man sich zum einen am Geländer fest und zum anderen stützt man sich auf eine der Krücken.

Um anschließend die Treppen wieder runterzugehen, nutzt man dieselbe Methode. Am Geländer festhalten, eine Krücke eine Stufe runter setzen und anschließend eine Stufe runterhüpfen.

Mehr Komfort mit Rolltisch

Mit zwei Krücken ist das Transportieren von gefüllten Tellern, Flüssigkeiten oder offenen Gefäßen schlichtweg unmöglich. Wer sich mit nur einer Krücke fortbewegen kann, wird vielleicht eine geschlossene Flasche transportieren können, mit Essen gefüllte Teller können dennoch nicht von der Küche in ein anderes Zimmer getragen werden. Die ideale Lösung sind stabile und hohe Servierwagen mit großen Rollen. Diese kann man auf glatten Böden problemlos mit dem eigenen Körper verschieben. Sollte man über Teppiche und Fußmatten verfügen, sollte man diese ohnehin entfernen, da sie eine echte Stolpergefahr sind. Natürlich muss man einen solchen Wagen nicht unbedingt kaufen, sie sind nicht gerade billig. Das örtliche Hilfsmittellager der eigenen Gemeinde könnte einen solchen Wagen allerdings ausleihen, was aber nicht überall möglich sein wird. Für die Fortbewegung auf Krücken hat man als Dreibeiner natürlich keine Hand zum Tragen frei. Aus diesem Grund sollte man Kleidung wählen, die über große Taschen verfügt. Als Rucksack sollte man zudem schmal geschnittene Modelle wählen, die sehr krückenkompatibel sind.

Mit Gipsbein duschen

Krankenhäuser empfehlen für jeden Dreibeiner Wannenbäder. Wer keine Badewanne besitzt, der wird wohl oder übel mit dem Gipsbein in die Dusche müssen. Dabei sollte man eine Plastiktüte mit Gummis befestigen und mit Tape abdichten, damit wirklich kein Wasser den Gips aufweichen kann. Es gibt aber auch ein besseres Produkt, nämlich einen Duschüberzug aus Silikongummi. Laut der Gebrauchsanweisung kann man mit dem Überzug sogar schwimmen gehen, wobei kaum jemand mit einem Gipsbein schwimmen gehen will. Einige Tipps zum Duschen:

  • Plastikhülle um den Gips wickeln
  • Plastikhülle mit Klebeband umwickeln
  • Öffnung der Plastiktüte zukleben
  • die Abdichtung am Wasserhahn kurz testen
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Wenn die Zehen kalt werden

Bei Minustemperaturen werden Zehen natürlich kalt. Wenn allerdings sommerliche Temperaturen herrschen, werden die Zehen ebenfalls kalt. Der Grund dafür ist einfach. Aufgrund mangelnder Bewegung und eingeschränkter Durchblutung werden die Zehen kalt. Das Problem ist allerdings schnell gelöst. Man sollte den Fuß hochlegen, damit das Bein waagerecht liegt und die Durchblutung erleichtert wird. Freiliegende Zehen kann man zusätzlich mit einer dicken Wollsocke oder einem alten Strumpf schützen, der über den Gips gezogen wird. Sollte selbst das nicht helfen, dann besteht ein Durchblutungsproblem. In diesem Fall kann man auf den Zehennagel im Gipsbein drücken. Umso länger es dauert, bis die Farbe zurückkommt, desto schlechter die Durchblutung. In diesem Fall hilft auch kein Strumpf, man sollte prüfen lassen, ob der Gips nicht zu eng anliegt. Sollte dies der Fall sein, müsste das Bein neu eingegipst werden.

Autofahren mit Gips

Wenn man mit dem Gips völlig auf sich alleine gestellt ist und zum Einkaufen mit dem Auto in die Stadt muss, stellt man sich natürlich die Frage, ob man überhaupt mit Gipsbein Auto fahren darf. Tatsächlich ist die Fahrt mit Gips erlaubt, solange man nicht dadurch behindert wird. Natürlich eignet sich nur ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe. Sollte allerdings ein Unfall geschehen und man wird der eigenen Person wird die Mitschuld vorgeworfen, muss man das Gegenteil beweisen, was oftmals schwierig wird. Generell gilt: Wer sich mit körperlichen Einschränkungen ans Steuer setzt, der sollte mit sieben Punkten in Flensburg rechnen.

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Das ungelöste Problem

Das Abstellen der Krücken ist nach wie vor ein ungelöstes Problem. Das Krückenpaar bleibt einfach nicht stehen, egal ob man sie an einen Stuhl, eine Wand oder Tisch lehnt, sie fallen immer um. Normale Eimer sind zu niedrig, Schirmständer findet man nicht überall und Krückenhalterungen muss man festschrauben. Legt man die Krücken auf den Boden, muss man aufpassen, dass niemand über die Krücken stolpert und sich zu der Familie der Dreibeiner gesellt. Die Krückenindustrie hat bis heute das Problem einfach ignoriert. Dabei würde es wahrscheinlich schon helfen, wenn die Oberfläche der Krücken aus Kunststoff anstatt glattem Metall bestehen würde. Eine kleine Abhilfe bietet Klettband, welches man an den beiden Krückengriffen anbringen kann. Als Paar stehen Krücken nämlich viel leichter. Es gibt auch eine kommerzielle Variante der Lösung und wird von CLIPtric angeboten. Am einfachsten dreht man die Krücken allerdings um, so stehen sie relativ stabil, zumindest, bis einer an ihnen vorbeiläuft, denn selbst die kleinste Erschütterung wirft die Krücken um.

Artikelbild: © Ilya Andriyanov / Shutterstock

Eine Antwort auf „Mit dem Gipsbein durch den Alltag“

Wenn man mit einem Gehgips mit einmodellierten Gehstollen raus geht und es kühl oder kalt ist, empfiehlt es sich einen alten Socken vorne über die freien Zehen zu ziehen. Da der Socken nicht über den Gehstollen passt, kann man den Socken vorm Gehstollen umschlagen oder abschneiden. Damit der Socken besser hält kann man ein Gummiband in den Socken annähen und um das Gipsbein an der Ferse befestigen. Oder man schneidet in den Socken ein Loch, durch das man den Gehstollen steckt und zieht den Socken über den gesamten Gipsfuß.

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