Die Taufe ist einmaliges Ereignis für die ganze Familie: Während der Taufe wird ein Mensch ein Kind Gottes und gehört fortan zur Gemeinschaft der Christen. Gleichzeitig erfolgt die Aufnahme in eine Kirche und Konfession. Kinder werden in der Regel bereits im ersten Lebensjahr getauft. Aber auch spätere Taufen sind möglich, wenn das Kind eigene Entscheidungen treffen kann.
Die Paten
Für Eltern und Paten gibt es viele Aufgaben vor der Taufe, die häufig in der Nacht vor Ostern stattfindet. Die Aufgaben der Paten haben sich im Laufe der Jahre verändert. Früher waren sie für das Kind verantwortlich, wenn die Eltern tödlich verunglücken sollten. Dementsprechend wählte man früher besonders einflussreiche Paten, häufig adlige oder wohlhabende Menschen. Diese Regelungen sind mittlerweile aufgehoben. Die Aufgabe heutiger Paten ist es, das Kind durch sein Leben zu begleiten. Wer einen Paten ausdrücklich als Vormund benennen will, der muss die Benennung notariell beglaubigen. Bei der Wahl der Paten werden grundsätzlich enge Freunde, also Personen außerhalb der Familie, die dem Kind ohnehin beistehen, gewählt. So stellt die Familie sicher, dass das Kind Anregung von außen erhält und neue Sichtweisen kennenlernen kann.
Geschenke zur Taufe
Die Taufe ist ein wichtiger und äußerst besonderer Anlass für Kind und Familie. Neben schönen Taufsprüchen und Taufgedichten schenken Freunde und Familie unterschiedliche Geschenke.
Äußerst üblich ist es, Geld zu schenken. Häufig sind nicht alle Taufgäste Mitglieder der Kirche oder sie möchten keine religiösen Geschenke machen. Grundsätzlich schenken Freunde der Eltern die geringsten Summen. Etwas mehr spenden Onkel und Tante, gefolgt von den Großeltern. Am meisten geben natürlich der Pate und die Patin für das Kind aus. Geldgeschenke sind immer in Ordnung und bedenkenlos. Dem Geld sollte allerdings jeder eine nette Karte mit einem Gedicht oder Taufspruch beilegen. Wem die Inspiration dazu fehlt oder mit Worten generell nicht ganz so gewandt ist, für den haben wir weiter unten schöne Gedichte zusammengetragen.
Gedichte zur Taufe
Gebt euren Kindern schöne Namen,
darin ein Beispiel nachzuahmen,
ein Muster vorzuhalten sei.
Sie werden leichter es vollbringen,
sich guten Namen zu erringen,
denn Gutes wohnt dem Schönen bei.
– Friedrich Rückert
Nun schreib ins Buch des Lebens,
Herr, ihre Namen ein,
und lass sie nicht vergebens
dir zugeführet sein.
Auch präge jedem Kinde
dein Wort recht tief ins Herz,
das es, bewahrt von Sünde,
dir dien’ in Freud und Schmerz.
Du, der du selbst das Leben,
der Weg, die Wahrheit bist,
uns allen sollst du geben
Dein Heil, Herr Jesu Christ.
– Melchior Vulpius
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
– Rainer Maria Rilke
Ach lieber Herre Jesus Christ,
weil du ein Kind gewesen bist,
so gib auch diesem Kindelein
die Gnad und auch den Segen dein.
Ach Jesus, Herre mein,
behüt‘ dies Kindelein.
– Heinrich von Laufenberg
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