Kategorien
Essen und Trinken

Wie mach ich aus roten Trauben Traubenwein?

Eine sehr leckere und süße Variante stellt der Traubenwein dar, der mit seinem fruchtigem Geschmack besonders in lauen Sommernächten gern und häufig genossen wird. Auch bei der Herstellung von Wein kann die süße Versuchung durchaus punkten. Wenn Ihr euch an unser Rezept haltet, garantieren wir gutes Gelingen.

Nun zum Rezept, für welches Ihr folgende Zutaten benötigt:

  • 3 Flaschen von 100% Traubensaft aus roten Trauben von je 1 Liter
  • Backhefe (Trockenhefe)
  • Kristallzucker
  • ca. 2-3 cl Wasser

Des Weiteren sind für die Herstellung unbedingt von Nöten:

  • 4-6 leere Glasflaschen, die Anzahl variiert je nach Größe der Flaschen
  • Papierservierten oder auch geruchloser Stoff wie beispielsweise Papierhandtücher
  • Gummiringe oder auch Tesafilm
  • sowie einen Trichter um euch die Arbeit zu erleichtern
  • die Größe des Trichters sollte an die Flaschengröße angepasst sein

Ein Vorwort zur Herstellung

Es gibt nicht nur Unmengen, sondern eine Vielzahl an verschiedenen Möglichkeiten Wein selbst und zu Hause herzustellen zu können. Wir wollen euch den einfachsten sondern auch den Praktischsten vorstellen und ans Herz legen. Hier gilt trotzdem, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, falls der erste Versuch vielleicht noch nicht ganz gelungen oder ausgereift scheint, nicht verzagen oder sofort aufgeben! Mit der Erfahrung und den richtigen Zutaten steigt die Qualität!

Nun zur Herstellung

Wir werden für die Herstellung unseres Traubenweines ausschließlich 100% Traubensaft von roten Trauben nutzen, die Wahl der Marke bleibt Ihnen selbst überlassen. Für den Fall, dass Sie sich in der Wahl der Marke aber nicht sicher sind, fragen Sie einfach in einer Vinothek welche Sorten sich besonders gut für den Geschmack und die Herstellung eigenen.

Lies zu diesem Thema auch hier weiter:  Jura-Kaffeevollautomat: Lebensdauer mit Ersatzteilen verlängern

Schritt 1 Einleiten des sogenannten Fermentierungsverfahrens

Wir arbeiten anfänglich mit einer Gesamtmenge von insgesamt 3 Liter Traubensaft, die wir jedoch in vier gleiche Teile aufteilen werden. Hierfür benötigt ihr eine extra Flasche. Messt mittels eines Messbechers je 75cl Traubensaft ab und füllt diesen wieder in die leeren Flaschen, jetzt gebt ihr pro Flasche ungefähr 2,5 Esslöffel Kristallzucker hinzu und schüttelt das Ganze solange bis sich der Zucker im Traubensaft aufgelöst hat. Der Kristallzucker ist wichtig um den Alkoholgehalt des Weines später auf ungefähr 11% bis 12% zu erhöhen. Während des Fermentierungsprozesses werden sich der bereits im Saft befindliche sowie der zugeführte Zucker in Alkohol verwandeln.

So nun weiter in der Herstellung, messt 2-3cl sauberes Wasser (sollte Raumtemperatur haben) sowie einen halben Teelöffel der Backhefe und einen Teelöffel Kristallzucker ab und mischt dies in einem herkömmlichen Wasserglas solange bis sich der Zucker und die Backhefe komplett aufgelöst haben. Anschließend deckt ihr das Glas luftdicht ab, beispielsweise mit einem Untersetzter oder Ähnlichem und stellt es an einen dunklen Ort. Jetzt heißt es erst mal abwarten, nach wenigen Stunden sollte sich auf eurem Gebräu aber eine verhältnismäßig dicke Schaumschicht auf der Oberfläche gebildet haben, die Dauer der Schaumbildung ist abhängig von der Raumtemperatur, je wärmer der Raum der schneller und intensiver die Schaumbildung!

Jetzt kann es endlich weiter gehen, gebt nun je ein Viertel der Schaumschicht und 3 Teelöffel eures Hefe-Zucker-Wasser-Gemisches in jede der vier vorbereiteten mit Traubensaft gefüllten Flaschen, um die Mischung perfekt zu machen, solltet ihr das Gemisch einmal kräftig durchschütteln. Enorm wichtig für ein erfolgreiches Fermentierungsverfahren, ist das in das Gemisch von außen keine Luft eindringen jedoch aber entstehende Gase entweichen können. Damit dies gewährleistet ist, verschließt ihr eure Flaschen mit einer Papierservierte die die Flaschen abdichten soll. 2 Schichten sollten bei einem engen Flaschenhals ausreichend sein, für einen breiteren Hals empfehlen wir 3 Schichten. Zum Befestigen der Tücher oder Servierten könnt ihr nun die Gummiringe ersatzweise aber auch den Tesafilm verwenden, bei der Tesafilm-Variante solltet ihr jedoch bedenken das ja die Gase entweichen müssen ihr solltet den Tesafilm also nur um den Hals entlang und nicht über den Kopf der Flasche verkleben, da dies zu einem Überlauf des Gemisches führen würde.

Lies zu diesem Thema auch hier weiter:  Wann lässt sich ein Speiseöl gut mit Essig mischen?

Stellt nun eure Flaschen an einen dunklen und geruchsneutralen Ort, wo sie sicher vor Sonneneinstrahlung geschützt werden. Von Vorteil ist es ohnehin, wenn sich das Gemisch während allen Phasen an einem geruchsneutralen Ort befindet. Die optimale Temperatur für den Fermentierungsprozess liegt bei ungefähr 25 Grad Celsius. Das Verfahren wird so ca 9 bis 12 Tage andauern. Bei niedrigeren Raumtemperaturen verlängert sich dementsprechend die Gärungszeit.
Gegen Ende dieser Zeit werden sich am Boden der Flaschen dicke Ablagerungsschichten gebildet haben, nun habt ihr einen trüben alkoholischen Saft erzeugt.

Übertragungen

Um den Vorgang der Fermentierung wieder zu beleben und die Trübheit in eurem Getränk zu minimieren, solltet ihr euer Gemisch insgesamt drei oder vier Mal im Abstand von ca 2 – 3 Tagen umschütten. Nun zur eigentlichen Übertragung, bei diesem Vorgang sollte die Flüssigkeit sprudeln, dafür gießt man die erzeugte Flüssigkeit langsam von oben durch den Trichter in die jeweiligen Flaschen, die Ablagerungen solltet ihr allerdings nicht mit übertragen. Wundert euch also nicht, wenn sich die Flüssigkeit nach jeder Übertragung reduziert. Nicht vergessen die Flaschen nach jeder Übertragung wieder mittels der Servierten bzw. Papiertücher abzudecken.

Lies zu diesem Thema auch hier weiter:  Das A und O der Supplements

Ihr solltet euer Erzeugnis während jeder Übertragung probieren, falls es zu süß ist, hat sich der restliche Zucker nicht ausreichend in Alkohol verwandelt, in diesem Fall solltet ihr mit der nächsten Übertragung noch eine Weile warten und ggf. die Raumtemperatur erhöhen.

Während ihr die letzten Übertragungen vornehmt, solltet ihr darauf achten, das Sprudeln beim Einfüllen des Gärsaftes zu vermindern, somit wird der Wein langsam klar und genießbar!!!
Wir hoffen euer Wein ist gelungen.

Das Altern

Wenn ihr eurem Wein das gewisse Etwas und ein wenig Finesse hinzufügen wollt, solltet ihr euer Endprodukt längere Zeit lagern. Hierfür füllt ihr den Wein in Weinflaschen von je einem Liter bzw. 0,75 L ab. Es sollte so wenig wie möglich Luft in der Flasche verbleiben. Für das Altern des Weines benötigt der Wein viel Ruhe und einen dunklen und kühlen Ort, damit er reifen kann. Während der Sommermonate könnt ihr eure Flaschen mit Wasserabsorbierenden Lappen umwickeln, eine permanente Verdunstung der Nässe, sorgt für stetige Kühlung. Nun kommt es allein auf eure Geduld an, ihr könnt den Wein 1,3 aber auch 6 Monate reifen lassen.

Wichtig:
Ihr solltet allerdings nur Produkte reifen lassen, die euch im Vordergrund schon geschmeckt haben. Ein schlecht schmeckender Wein wird auch durch den Reifeprozess nicht leckerer werden.

Artikelbild: © Giancarlo Liguori / Shutterstock