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Kündigungsschreiben wegen Mobbing

Mobbing ist ein Problem, dass die meisten aus der Kindheit kennen. Kinder können zum Teil skrupellos sein, Erwachsene aber auch. Schätzungen zufolge wird die deutsche Wirtschaft jedes Jahr um rund 6,5 Milliarden Euro durch Phänomene wie Mobbing und Burn-out-Syndrom geschädigt. Beide Phänomene hängen eng miteinander zusammen, denn das Burn-out-Syndrom entsteht häufig durch Mobbing.

Kündigungsschreiben wegen Mobbing (Vorlage zum Download)

Wenn es für den Arbeitnehmer unerträglich wird, ist die Kündigung und der Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber die beste Entscheidung. Eine Kündigung wegen Mobbing ist allerdings nicht ganz unproblematisch, denn der Angestellte wird sich fragen, wie sein Zeugnis aussehen wird und was er seinem neuen Arbeitgeber sagen wird.

Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz

Die Ursachen für Mobbing sind schwer zu begründen. Es gibt immer viele verschiedene Gründe, die infrage kommen. Die Mobber könnten einfach nur Spaß daran haben, Macht auszuüben oder andere Menschen zu quälen. Meist wählen sie das schwächste Glied in der Kette, dass das Mobbing hinnimmt und sich nicht wehrt. Für die Mobber ist diese Situation ein gefundenes Fressen. Nachfolgend einige Ursachen für Mobbing:

  • Fehlende Kommunikation: Wenn die interne Kommunikation nicht mehr passt, entstehen schnell Gerüchte, die falsche Informationen wie ein Lauffeuer verbreiten. Schnell wird über den Betroffenen gelästert und das Mobbing beginnt.
  • Falsche Führung: Eine mangelnde Führungskompetenz lässt Mobbing gedeihen. Vorgesetzte haben die Aufgabe, Mobbing zu entdecken und zu unterbinden. Hier kommt es allerdings auf den ersten Punkt an, sie müssen informiert sein. Nicht selten kommt es auch vor, dass das Mobbing vom Vorgesetzten ausgeht.
  • Missbrauch von Hierarchien: Ähnlich wie im zweiten Punkt nutzen viele Vorgesetzte gerne ihre Hierarchieposition aus. Kollegen und Mitarbeiter werden schikaniert, ohne dass diese sich, aus Angst um ihren Arbeitsplatz, wehren können.
  • Konkurrenzkampf: Die heutige Geschäftswelt ist knallhart. Wenn der Kollege der eigenen Person haushoch überlegen ist, wird versucht, diesen durch Mobbing „auszuschalten“.
  • Neid und Antipathie: Menschen, die für ihre Kollegen Antipathie oder Neid empfinden, neigen gerne zu Mobbing.
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Ich werde gemobbt, was nun?

Die Maßnahmen gegen Mobbing sind genauso vielfältig wie die Attacken des Mobbers. Zunächst gibt es folgende Verhaltensweisen beim Mobbing:

  • Beschimpfungen
  • Drohungen, Beleidigungen
  • Kontaktverweigerung, offensichtliches Ignorieren
  • Kritisieren der Arbeit
  • Gerüchte verbreiten
  • Verdächtigungen

Viele Menschen nehmen das Mobbing hin, bis sie die Situation nicht mehr aushalten. Der erste Gedanke, der ihnen dann durch den Kopf schießt: Kündigen. Der Wechsel zu einem neuen Unternehmen ist für viele Menschen die einfachste Entscheidung, doch hier kommen viele Fragen und Probleme auf.

Wie das Zeugnis aussehen wird

Eine Kündigung wegen Mobbing kann folgende Probleme herbeiführen:

  • Der Vorgesetzte wusste über das Mobbing bescheid, hat es selbst unterstützt oder es billigend mit angesehen. Eine unfaire Beurteilung steht somit an.
  • Die Arbeitsleistung hat durch das Mobbing nachgelassen und der Angestellte hat Angst, dadurch ein schlechteres Zeugnis zu erhalten.

Für den ersten Fall sollten Betroffene unbedingt professionelle Hilfe aufsuchen. Vorgesetzte, die bei Mobbing wegsehen oder gar unterstützen können nicht nur mit einem Rechtsanwalt „bekämpft“ werden. Der Angestellte sollte zusätzlich eine Beratungsstelle für Mobbing-Opfer aufsuchen, über seine Probleme zu reden.

Lies zu diesem Thema auch hier weiter:  Kündigungsschreiben wegen Jobwechsel

Im zweiten Fall ist es möglich, offen mit dem Vorgesetzten über das Problem zu reden. Es kann durchaus sein, dass er nichts von dem Mobbing mitbekommen hat. Sollte er kein Verständnis zeigen, dann sollten sich Betroffene an den Betriebsrat oder Beratungsstellen wenden.

Recht und Realität auf ein faires Zeugnis

Jeder Mensch hat ein Recht auf ein faires Zeugnis. Seine Leistungen sollten so beurteilt werden, wie sie tatsächlich stattgefunden haben. Nur so hat der Angestellte eine Chance, seinen Berufsweg normal weiterzugehen. Leider ist die Praxis nicht immer genauso rosig wie die Theorie. Viele Menschen haben nicht den Mut, sich mit ihrem Vorgesetzten „anzulegen“. Wer nicht den Kampf um ein positives Zeugnis führen möchte, sollte zumindest dafür sorgen, eine neutrale Bescheinigung über den Werdegang in der Firma zu erhalten, also welche Position belegt wurde. Optional können sich Betroffene auch an einen anderen Verantwortlichen im Unternehmen wenden, der eine Referenz schreiben kann, ein Personalleiter oder Vorgesetzter zum Beispiel.

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Informationen für den neuen Arbeitgeber

Auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber überlegen Mobbing-Opfer, wie viel sie ihrem neuen Chef erzählen sollen. Mobbing-Beratungsstellen geben praktische Informationen zum Verhalten gegenüber dem neuen Unternehmen und helfen auch, einen neuen Arbeitgeber zu finden. Wie man mit der Situation fertig wird, hängt letztendlich vom eigenen Charakter ab. Einige Menschen wischen mit einem Schwamm über die ganze Situation und vergessen sie, andere benötigen professionelle Hilfe, um mit den Erlebnissen fertig zu werden.

Wer ein schlechtes Arbeitszeugnis erhält, sollte seinem neuen Arbeitgeber klar machen, dass es Probleme mit dem alten Chef gab. Welche das genau waren, muss der neue Arbeitgeber allerdings nicht wissen. Wichtig ist, den alten Chef nicht unnötig in ein schlechtes Licht darzustellen.

Artikelbild: © RTimages / Shutterstock