Oftmals fragen sich die Menschen, was es eigentlich mit der Sommer- und Winterzeit auf sich hat. Beschlossen wurde die Zeitumstellung in Deutschland, wie wir sie heute kennen, bereits im Jahr 1978 als Nachwirkung der Ölkrise im Jahr 1973. Endgültig in Kraft getreten ist sie jedoch erst im Jahr 1980. Seitdem wird immer wieder über Sinn und Unsinn diskutiert. Dabei gab es in der Vergangenheit immer wieder Gegner, und auch Befürworter. Zwar bringt die Zeitumstellung durchaus diverse Vorteile. Doch kann man es nicht leugnen, dass sie auch zahlreiche Nachteile mit sich bringt.
Zeiteinteilung damals
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Menschheit nicht im Entferntesten an Sommer- und Winterzeit gedacht. Ganz im Gegenteil, denn vielerorts gab es verschiedene Zeiten entsprechend dem Stand der Sonne. Während man sich beispielsweise in Bayern nach der Münchener Ortszeit richtete, war in Preußen die Berliner Zeit gültig. Dadurch ergab sich zwischen Preußen und Bayern eine zeitliche Differenz von sieben Minuten. Als jedoch das Eisenbahnnetz in Europa ausgebaut wurde, war eine einheitliche Uhrzeit von großer Wichtigkeit für den Fahrplan.
Den Beginn der Zeitumstellung machten erstmals die Deutschen im Jahr 1916, woraufhin gerade einmal drei Wochen später die Briten sowie Irland folgten. Zwischen 1950 und 1980 jedoch wurde diese in Deutschland wieder abgeschafft.
Regelung der Zeitumstellung
Die Zeitumstellung von der Winter- auf die Sommerzeit erfolgt stets am letzten Sonntag im März. Hier werden die Uhren von 2 Uhr auf 3 Uhr um eine Stunde vorgestellt, die Nacht ist somit also eine Stunde kürzer. Bei der Zeitumstellung von der Sommer- zur Winterzeit hingegen werden die Uhren um eine Stunde von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt, wodurch die Nacht eine Stunde länger wird. Dies erfolgt stets am letzten Sonntag im Oktober. Für die Zeitumstellung gibt es in Deutschland sogar bestimmte Verordnungen aus dem Zeitgesetz vom 25.07.1978, welche am 13.09.1994 überarbeitet wurden.
Merksprüche zur Zeitumstellung
Viele Menschen haben so ihre Schwierigkeiten, sich zu merken, wann die Uhr wie umgestellt wird. So sind sie sich nie sicher, ob die Uhr nun um eine Stunde vor- oder zurückgestellt werden muss. Aufgrund dessen kann es dann schnell passieren, dass man die Uhr versehentlich eine Stunde vorgestellt hat, obwohl sie hätte zurückgestellt werden müssen, woraufhin man schließlich ganze zwei Stunden zu spät zur Arbeit kommt. Dabei gibt es einige praktische Sprüche, dank derer man sich die Regeln der Zeitumstellung durchaus sehr gut merken kann. Die folgenden Eselsbrücken können bei der Zeitumstellung überaus behilflich sein:
- Das Thermometer zeigt im Sommer PLUS-Grade, im Winter MINUS-Grade
- Sommer VOR – Winter HINTER
- Im Frühjahr muss man früher aufstehen
- Im Herbst werden die Nächte länger, im Frühjahr werden sie kürzer
- Im Sommer stellt man die Gartenmöbel VOR das Haus, im Winter stellt man sie hinter das Haus ZURÜCK
Warum wird die Zeit umgestellt?
Bereits während des Zweiten Weltkrieges wurde die Sommerzeit als Vorteil genutzt. Denn damals war Arbeitszeit ein wichtiges Gut in der Rüstungsindustrie und eine Stunde mehr Tageslicht bedeutete gleichzeitig auch eine Stunde mehr Arbeit. Im Jahr 1950 jedoch wurde die Zeitumstellung wieder abgeschafft. Im Jahr 1978 jedoch sah sich Deutschland aufgrund der enormen Nachwirkungen der Ölkrise im Jahr 1973 dazu veranlasst, die Sommerzeit wieder einzuführen. Damit wurde das Ziel verfolgt, durch die eine Stunde mehr Tageslicht Energiekosten einzusparen, da das Licht am Abend erst eine Stunde später eingeschaltet werden musste. Dies bedeutete allerdings auch, dass man in den Monaten März, April und Oktober am Morgen eine Stunde eher heizen muss, wodurch die Energiekosten schließlich insgesamt betrachtet doch eher höher sind.
Negative Folgen der Zeitumstellung
Wie eingangs bereits erwähnt, bringt die Zeitumstellung nicht nur positive, sondern auch negative Merkmale mit sich. So konnten Mediziner beispielsweise bereits nachweisen, dass unser Körper durchaus gewisse Probleme bekommen kann, wenn plötzlich der Rhythmus durch die Umstellung der Zeit gestört wird. Bei einigen Menschen kann dies zu Schlafstörungen und auch zu Organerkrankungen führen. Auch konnten Studien bereits aufdecken, dass die Zahl der Autounfälle am Morgen nach der Umstellung der Uhren von der Winter- auf die Sommerzeit deutlich höher ist, als an jedem anderen Montagmorgen.
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