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Wieso ist Video-on-Demand das neue Fernsehen?

Spätestens seit dem Siegeszug von Youtube weiß jeder um die Möglichkeit, sich Videos per Klick im Internet anzusehen. Dieses Prinzip bezeichnet Video-on-Demand, was im Deutschen so viel bedeutet wie „Video auf Abruf“. Und genau diese Art des neuen Fernsehens wird in Deutschland immer beliebter.

Die Fernsehanstalten haben den Trend erkannt und bieten die meisten Inhalte online an. Der Zuschauer ist also nicht mehr darauf angewiesen, das Programm zum Ausstrahlungstermin zu verfolgen und sich Zeit zu nehmen, wenn eine bestimmte Sendung läuft. Und während man früher Videorekorder kompliziert programmieren musste, um eine bestimmte Sendung zu einem späteren Zeitpunkt sehen zu können, gibt es heute Festplattenrekorder, mit denen man aktuelle Fernsehinhalte aufzeichnen kann. Ihr Vorteil gegenüber den Online-Inhalten besteht darin, dass man sich die Aufzeichnungen zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt ansehen kann. Online-Inhalte sind ab einem bestimmten Zeitpunkt nämlich nicht mehr verfügbar, dies gilt im Besonderen für die Online-Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Ihre Sendungen sind für einen Zeitraum von sieben Tagen nach der Fernsehausstrahlung online abrufbar.

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Der erste große Vorteil von Video-on-Demand ist also das zeitlich versetzte Sehen der Inhalte. Das lineare Fernsehen, also die Abhängigkeit von einem Programm, gerät so ins Hintertreffen. Man muss sich nicht mehr zeitlich an der Sendungen orientieren, sondern sieht die Sendungen, wenn man Zeit für sie hat.

Die vielen illegalen Film-Plattformen haben gezeigt, dass der Bedarf an Video-on-Demand da ist. Portale, die wie eine Online-Videothek funktionieren und aktuelle Serien und Filme anbieten, erfreuten sich großer Beliebtheit. Der Haken an der Sache war die Illegalität. Nicht nur Konsumenten bewegten sich in einer rechtlichen Grauzone, auch die Produktionsfirmen nehmen erheblichen Schaden, wenn sie keine Einnahmen generieren. Es war nur eine Frage der Zeit, bis legale Online-Videotheken ihren Siegeszug antreten.

Mittlerweile haben sich einige VoD-Dienste auf dem deutschen Markt etabliert. Beim iTunes-Store ist es möglich, eine Serie oder einen Film auszuleihen. Man zählt pro Film und kann die Datei dann für eine gewisse Zeit nutzen. Ähnlich funktioniert Videoload, ein Dienst der deutschen Telekom. Neben Leih- oder Kaufmodellen kann man auch eine Flatrate für bestimmte Filme erwerben. Dieses Bezahlmodell ist populär und wird von immer mehr VoD-Diensten angeboten. So zum Beispiel bei Maxdome vom ProSiebenSat1 Media oder bei Amazone Instant Video, früher Lovefilm. Der französische Konzern Vivendi bietet hierzulande WATCHEVER an, einen VoD-Dienstleister mit einer Flatrate, mit der man unbegrenzten Zugriff auf Serien und Filme hat.

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Doch die Dienste bieten neben einem immer einfacheren Bezahlmodell noch einen weiteren Vorteil. Da man als Übertragungskanal das Internet nutzt, kann man auf verschiedene Endgeräte zurückgreifen. Neben PCs, Laptops oder Smart TVs funktionieren auch Tablets oder Smartphones als Medium. Hierdurch ist zusätzlich zur zeitunabhängigen Komponente auch eine ortsunabhängige hinzugekommen. Zu schauen, wann man will, wo man will wird immer mehr zum schlagenden Argument für Video-on-Demand werden.

Artikelbild: © Piotr Adamowicz / Shutterstock