Ein Mädchen für alles: Der VLC Media-Player kann auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Das kostenlose Programm spielt Videos in fast allen denkbaren Formaten ab. Eine Ausnahme bildet der Datenträger Blu-ray Disc. Hier muss mit zusätzlichen Erweiterungen nachgeholfen werden, da die Nutzung aus rechtlichen Gründen eingeschränkt ist.
Dafür stellt Streaming und Video-on-Demand kein Problem für den VLC media player dar. Nichtsdestoweniger erfreut sich der Allrounder größter Beliebtheit und ist für nahezu alle Betriebssysteme verfügbar. Windows, Linux-Distributionen und Mac OS X – kaum ein Computer, egal ob 32-Bit oder 64-Bit, hat nicht die Bekanntschaft mit der Open-Source-Software gemacht. Auch für Android und iOS gibt es bereits passende Apps. Solch ein Software-Gigant wirft natürlich lange Schatten auf vergleichbare Programme, die zu Unrecht ihr Schattendasein fristen.
1. iTunes
Apples Antwort auf die Bedürfnisse aller Medienkonsumenten. Das Programm iTunes stellt Wiedergabelisten automatisch nach persönlichen Vorlieben zusammen. Das iPhone oder iPad können damit synchronisiert werden. Zusammenstellungen sind mit iTunes schnell erledigt und können direkt auf CD gebrannt werden. Das Einordnen der Dateien geht per einfachem Drag & Drop simpel vonstatten.
Mit dabei ist auch der Bezahldienst iTunes Store. Neue Filme und Musik können hier gekauft und heruntergeladen werden. Selbstverständlich kann iTunes diese Medien auch problemlos abspielen. Das gilt auch für alle Formate, die von den mobilen Apple-Geräten unterstützt werden. Effiziente Verwaltung großer Datenbestände, Kompatibilität, nützliche Zusatzfunktionen, übersichtliches Design und das integrierte Einkaufsportal runden iTunes zu einem starken, kostenlosen Angebot ab.
2. Media Player Classic – Home Cinema
Klein und unauffällig kommt er daher, der Media Player Classic – Home Cinema. Eine unnötig überladene Benutzeroberfläche sucht man hier vergeblich. Die Software weiß mit großer Kompatibilität zu überzeugen. Sehr gut ist auch die geringe Systemauslastung während des Betriebs. Gerade schwächere PCs kommt dies zugute.
Auch Audiodaten werden in der Regel zuverlässig erkannt und abgespielt. Wer Videos mit einer neuen Tonspur nachbearbeiten will, kann den MPC-HC dazu verwenden. Praktisch: Die Software ist kostenlos, werbefrei und aufgrund automatischer Update-Funktion bleiben alle Module, Codecs und Filter auf dem neusten Stand. Eine Installation selbst ist nicht notwendig, das Programm lässt sich einfach direkt starten. Unterstützt werden Windows-Versionen mit 32-Bit und 64-bit.
3. WinAmp
Das Urgestein und nicht tot zu kriegen: WinAmp gehörte bereits in den 90er Jahren zu den beliebtesten Audio-Playern. Inzwischen kann das starke Tool auch Videos in zahlreichen Formaten auf den Bildschirm bringen. Equalizer, Brennfunktion und Synchronisation mit Mp3-Playern gehen schnell von der Hand. Konvertierung von Daten können in Echtzeit während der Wiedergabe durchgeführt werden. Vor allem glänzt die Software mit einer großen Fülle an Plug-ins. Die Software lässt sich also beliebig erweitern. Webseiten können nach Audiodaten untersucht werden.
Zudem dient WinAmp auch als zentrale Empfangsstation vieler Online-Radiosender und ermöglicht schnellen und bequemen Zugriff auf deren Angebote. Linux-Distributionen bleiben leider außen vor, denn der vielfältige Mediaplayer ist nur für Windows, Android oder Mac OS ausgelegt.
4. KMPlayer
Aufgeräumte und dennoch schön gestaltete Bedienung zeichnen den KMPlayer aus. Unbestreitbar ist dieser ein richtiges Multitalent für Film und Musik.
Aktuellste Codecs werden ohne weitere Updates erkannt, störende Suchaktionen bleiben dem Nutzer in den meisten Fällen erspart. Musikalben können in Wiedergabelisten eingereiht werden, Plug-Ins erweitern die Funktionalität des Programms. Bei der Installation sollten die zahlreich angebotenen Zusatzprogramme nur bei Bedarf installiert werden. Ansonsten kommen unerwartete Änderungen am Webbrowser und AdWare mit auf den Rechner. Das ist nicht ungewöhnlich und eher als harmlos einzustufen, da der KMPlayer sich über die Schaltung von Werbung finanziert. Wer das nicht in Kauf nehmen möchte, muss sich nach einer weiteren Alternative umsehen.
MPlayer
Der MPlayer, ursprünglich für Linux entwickelt, besitzt ein komfortables Design. In der Videowiedergabe ist er ähnlich stark aufgestellt wie der VLC media player. Problemlos werden alle gängigen Formate gelesen und fehlerfrei ausgegeben. Netzwerke, Festplatten oder Datenträger kommen als Quellen in Frage. Playlisten und Bibliotheken lassen sich ebenfalls kinderleicht anlegen.
Es gibt unterschiedliche Varianten, deren Funktionsumfang und Design je nach Betriebssystem leicht variiert. Der SMPlayer basiert beispielsweise ebenfalls auf dem Mplayer und bietet für Windows eine sehr angenehm zu führende Benutzeroberfläche an. Grandios sind die integrierten Multitouch-Funktionen zur Ansteuerung des Players bei der Version MPlayerX für Mac OS. Elegant werden damit Funktionen aufgerufen, die sonst über Maus und Tastatur ausgewählt werden müssten.
Artikelbild: © Toria / Shutterstock