Als Alternative zum Tagesgeldkonto bei der Direktbank vor Ort wäre das Tagesgeldkonto im Ausland. Viele Anleger schrecken jedoch vor vermeintlichen Risiken einer Geldanlage im Ausland zurück. Dabei verzichten sie auf einen Teil des Renditepotenzials und investieren ihr Geld lieber im Inland. Seit den Bankenpleiten der Jahre 2008 und 2009 gehört die Einlagensicherung zu einem der wichtigsten Kriterien für Anleger, die ihr Geld einer Bank anvertrauen wollen. Dennoch sollte man nicht grundsätzlich misstrauisch sein, wenn ein Tagesgeldkonto im Ausland eröffnet werden muss, dem Anleger können wertvolle Vorteile entgehen.
EU-weite Regelung für sichere Tagesgeldkonten
Als Anleger muss man sich keine Gedanken um sein Geld machen, wenn es um ein Tagesgeldkonto im EU-Ausland geht. Dank einer EU-weiten Regelung muss die gesetzliche Einlagensicherung für Beträge von bis zu 100.000 Euro pro Anleger verfügbar sein. In zahlreichen Staaten werden diese Mindestanforderungen zudem deutlich übertroffen.
Wer somit einen Betrag investieren will, der höchstens bei dieser Grenze liegt, der kann sein Geld sicher und ohne Angst investieren. Im Vergleich zu den Banken in Deutschland drängen immer mehr ausländische Konkurrenten auf den deutschen Markt, die mit höheren Zinsen um die Gunst der Kunden kämpfen. Natürlich werden auch Tagesgeldkonten aus Nicht-EU-Staaten in Deutschland angeboten. Hier sollten Anleger allerdings das Kleingedruckte studieren. Wer den Schritt wagen will, sollte sich zudem über die Einlagensicherung im jeweiligen Staat informieren. Diese können von Land zu Land stark variieren.
Auf Währungsrisiken achten
Wer sich aufgrund von guten Zinskonditionen für ein Tagesgeldkonto im Ausland entscheidet, sollte auf einige Besonderheiten achtgeben. Das mögliche Risiko von Währungsverlust sollte definitiv beachtet werden, sollte das Tagesgeldkonto nicht in Euro geführt werden. In diesem Fall muss zunächst die eigene Währung, der Euro, in die Währung des Landes gewechselt werden, wo die Tagesgeldanlage erfolgen soll. Währungsverluste können verbucht werden, wenn der Wert der Fremdwährung bis zum Datum, an dem man das angelegte Kapital nutzen will, im Verhältnis zum Euro gesunken ist. Gleichzeitig kann man aber auch Gewinne erzielen, wenn die Fremdwährung im Verhältnis zum Euro gestiegen ist.
Besonderes Emittentenrisiko beachten
Neben dem zuvor erwähnten Währungsrisiko bei der Anlage einer anderen Währung als dem Euro sollte beim Tagesgeld im Ausland zudem noch das Emittentenrisiko beachtet werden. Dieses besteht bei zahlreichen ausländischen Banken, da neben der gesetzlichen zusätzlich noch eine private Einlagensicherung besteht. Dies ist in Deutschland nicht der Fall. Banken außerhalb der Eurozone verfügen oftmals erst gar nicht über eine Einlagensicherung. Wer sein Geld somit im Ausland und außerhalb der Euro-Zone anlegen will, sollte genau nachprüfen, ob und in welcher Höhe seine Einlagen bei einer Insolvenz der Bank geschützt sind.
Ausländische Angebote vergleichen
Wer einen gewissen Geldbetrag auf einem Tagesgeldkonto anlegen will, sollte die ausländischen Angebote ebenso wie die deutschen Angebote vergleichen. Wenn es um den Rechtsanspruch auf eine Einlage bei einem Tagesgeldkonto im Ausland geht, wird die Situation für Anleger ausgesprochen problematisch. Derzeit gelten viele Länder als wirtschaftlich unsichere Partner, dazu gehören unter anderem England, Irland, Island sowie die USA.
Das Tagesgeld unterliegt zudem seit dem 1. Januar 2009 aus steuerrechtlicher Sicht der neuen Abgeltungssteuer. Einige ausländische Banken bieten sehr attraktive Zinsen für ein Tagesgeldkonto. Sollten die Zinsen noch so verführerisch sein, sollte dennoch das erhöhte Risiko sowie der tatsächliche Nutzen verglichen werden. Neben möglichen Vergleichen im Internet sollte man sich zudem von einem unabhängigen und erfahrenen Bankfachmann beraten lassen.
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