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Bartagamen – was muss man beachten?

Bartagamen sind australische Echsen, die in den Wüsten und Halbwüsten des Insel-Kontinents zu Hause sind. Die Echsen zählen zu der Familie der Agamen und sind auch in Deutschland äußerst beliebt. Durch ihr soziales Verhalten und dem engen Verhältnis zu ihrem Pfleger werden sie gerne als Haustier gehalten. Dank ihrer eindrucksvollen Gestalt fallen sie überall auf und können selbst in der australischen Wüste leicht erkannt werden. Während der Vormittagsstunden sitzen die kleinen Echsen gerne am Straßenrand oder gar auf dem Asphalt, um sich aufzuwärmen. So werden leider viele Bartagamen zum Opfer von Autofahrern.

Die Bartagame (gr. und lat.: Pogona vitticeps) sind dennoch nicht vom Aussterben bedroht und oftmals auch in Tierpars und Zoos vorzufinden. Aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes werden diese Echsen oftmals mit kleinen Dinosauriern oder Drachen verglichen. Wird ein Bartagame beispielsweise in die Ecke gedrängt, peitscht er mit seinem Schwanz auf den Boden und faucht. Gleichzeitig stellt er seinen Bart, welcher sich schwarz färbt, auf, um den „Gegner“ zu verschrecken. In der Regel sind sie allerdings sehr friedliche Zeitgenossen, die sich wunderbar als Haustier eignen.

Beschreibung

Die mittelgroßen Echsen aus Australien gehören zur Gattung der Pogona vitticeps und können wie erwähnt mithilfe ihres Zungenbeinapparates die mit Schuppen besetzte Kehle (Bart) aufstellen. Dies dient in erster Linie zur Abwehr, aber auch bei Aggressionen sowie anderen Verhaltensmustern. Der Gattungsname „Pogona“ wird vom griechischen Wort „pogon“ (Bart) abgeleitet. Die Größe der Echsen beträgt zwischen 30 (Pogona henrylawsoni) und 60 (Pogona barbata) Zentimeter. Sowohl Vorder- als auch Hinterbeine sind relativ kurz und kräftig ausgebildet. Die Stacheln am Hinterkopf sehen eindrucksvoller und gefährlicher aus, als sie sind. Streichelt man eines der Exemplare, fällt sofort auf, dass die Stacheln nachgeben und weich sind. Die Stacheln jeder Bartagame ist arttypisch. Zwischen Ohröffnung und Auge verläuft ein gefärbtes Band, dieses kann rot-orange, gelbgrün oder andersfarbig sein. Die Ohren sind je nach Art dreieckig bis oval ausgebildet. Mehr als die Gesamtlänge der Echse entfallen auf den Schwanz.

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Kauf und Transport

Eine schlechte Vorbereitungsphase kann oftmals zum Fehlkauf einer Bartagame führen. Viele Halter gehen davon aus, dass man bei sogenannten „Einsteigertieren“ nichts falsch machen kann. Auch wenn sie selten schnell sterben, können gerade Fehler in der Anfangsphase gravierende Folgen haben, die erst später bemerkt werden. Bevor man überhaupt an die Anschaffung denkt, sollte man sich zunächst gründlich über die Tiere informieren und überlegen, ob sie für die eigene Person geeignet sind. Ob man sich ein oder mehrere Tiere anschafft, hängt vom geplanten Terrarium ab. Fakt ist, dass die Reptilien in der Natur Einzelgängersind und sie somit nicht unbedingt einen Partner benötigen. Wer unbedingt ein Männchen oder Weibchen will, sollte wissen, dass man das Geschlecht bei Jungtieren nicht wissen kann.

Hat man sich für den Kauf der Echse entschieden, muss nur noch die Frage geklärt werden, wo man sie kauft. Die sicherste Entscheidung ist der Kauf in einer Zoohandlung. Dies hat allerdings den Nachteil, dass die Tiere dort oftmals auf engem Raum zusammenleben und es dadurch zu Rangordnungsverhalten und Kannibalismus kommt. Tiere mit abgebissenen Zehen und Schwanzspitzen sind somit keine Seltenheit. Der Kauf beim Züchter ist eine bessere Alternative, jedoch ist dies nicht immer eine Möglichkeit. Der Transport der Tiere nach Hause muss sicher sein. Sind die Tiere noch klein, passen sie oftmals in Verpackungen für Futtertiere. Der spätere Transport kann in einer großen Faunabox mit Lüftungsschlitzen erfolgen.

Terrarium

Bevor man ein Terrarium anschafft oder gar selbst baut, gilt es einige Dinge zu beachten. Beim Selbstbau sollte man den genauen Ablauf sorgfältig planen. Dabei sollte überlegt werden, wie das Terrarium später aussehen soll, damit es später keine bösen Überraschungen gibt. Gestaltung, Größe und Preis sollten keine Rolle spielen. Bei der ersten Überlegung sollte bedacht werden, wie viele Reptilien darin wohnen werden. Bei der Größe wurde 1997 im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien erstellt.

Berechnet werden die Maße eines Terrariums für ein Bartagamenpärchen nach Länge, Tiefe und Höhe aus dem 5-, 4- und 3-fachen der Kopf-Rumpf-Länge (KRL).

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Beispiel: Für eine ausgewachsene Bartagame mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 25 Zentimetern ergeben sich Mindestmaße von 525 cm x 425 cm x 3*25cm. Dies ergibt 125 x 100 x 75 cm (Länge x Tiefe x Höhe). Sollten diese Maße unpraktisch sein, weil sie beispielsweise nicht durch die Tür passen, kann man die Maße 150 x 80 x 80 cm wählen. Für jedes weitere Tier werden 15 Prozent der Fläche hinzuaddiert. Dies sind allerdings die Mindestanforderungen, natürlich sind die Tiere dankbar, wenn das Terrarium größer ist.

Im neuen Terrarium muss nicht nur das richtige Klima geschafft werden, die Reptilien müssen sich auch wohlfühlen. Dies beginnt bei der Auswahl des richtigen Bodengrundes, der aus Sand bestehen und grabfähig sein sollte. In puncto Einrichtungsgegenstände sollte man darauf achten, dass erhöhte Aussichtsplätze verfügbar sind. Bartagamen haben gerne einen guten Überblick über ihr Gebiet. Rückzugsmöglichkeiten in Form von Unterschlüpfen oder Höhlen dürfen ebenfalls nicht fehlen. Stabile Äste sind zum Klettern geeignet, sie sollten dabei aber keinesfalls an die Beleuchtung gelangen können.

Gerade für Terraristikneulinge ist die Beleuchtung ein schweres Thema. Die in Australien beheimateten Echsen benötigen sehr viel Licht um sich wohlfühlen zu können. Aus diesem Grund sollte sich jeder genau über das Thema informieren. Profis empfehlen die neuen T5-Leuchtstoffröhren, da normale Modelle nicht ausreichen. Diese liefern bei gleicher Wattzahl mehr Licht als die herkömmlichen T8-Röhren. Optisch unterscheiden sie sich durch den geringeren Durchmesser von nur 16 Millimetern. Optimal ist zudem die Lichtfarbe von 955, die eine hohe Farbwiedergabe-Wert sowie eine Farbtemperatur von 5.500 Kelvin besitzt. Bei der Beheizung des Terrariums ist zu wissen, dass die Idealtemperatur bei etwa 25 bis 40° Cliegt. Die durchschnittliche Umgebungstemperatur sollte bei etwa 30° C liegen.

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Haltung

Bartagamen sind, wenn es um die Nahrung geht, relativ faule Tiere. Sie warten lieber, bis sie etwas Fressbares sichten, und vergeuden keine Zeit bei der Suche nach Futter. Die Reptilien sind zudem nicht wählerisch und essen sowohl Pflanzen als auch Kleintiere bzw. Insekten. Jungtiere ernähren sich überwiegend von Tieren, während die erwachsenen Bartagamen überwiegend pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Unter Terrarienbedingungen sollte dieses Verhältnis beibehalten werden. Das Lebendfutter, bestehend aus Grillen, Heuschrecken und Schaben oder auch Heimchen, findet man in jeder Zoohandlung oder online. Die Futtertiere sollten zunächst für wenige Tage angefüttert werden, sonst bieten sie ihnen keinen Nährwert. Bei der pflanzlichen Nahrung sollte man täglich einen gemischten Grünfutter-Teller bereitstellen. Zu viel Nahrung gibt es hier nicht, die Echsen kennen bei pflanzlicher Nahrung ihre Grenzen. Bei der Wasseraufnahme ist darauf zu achten, dass eine Bartagame stehendes Wasser nicht als Wasserquelle wahrnehmen. Stattdessen kann man das Terrarium mit Wasser besprühen. Die Tiere lecken das Wasser anschließend und nehmen es so auf.

Abschließend noch ein Video rund um das Thema. Was man beachten sollte sowie einige wichtige Punkte zur Ernährung und zum Terrarium.

Artikelbild: © Cray Photo / Shutterstock