Junge Menschen fragen sich kurz vor ihrem Schulabschluss, welchen Ausbildungsweg sie einschlagen sollen, um im Berufsleben erfolgreich zu sein. In Deutschland ist der Bereich Betriebswirtschaftslehre bei beiden Geschlechtern besonders gefragt. Inzwischen gibt es Kombistudiengänge wie Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen, die das Grundstudium mit einer Spezialisierung erweitern. Anstatt sich zu stark auf das Studienfach zu konzentrieren, lohnt es sich, einen Blick auf die verschiedenen Branchen zu werfen.
Deutschland ist auf der Suche nach qualifiziertem, gut ausgebildetem Personal. Sie sind das wertvollste Kapital einer Branche. Kaum eine andere Branche wie die kunststoffverarbeitende Industrie hat eine so gute Zukunft in Aussicht. Laut dem Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) sind mehr als 316.000 Menschen in 2.853 Betrieben tätig. Gemeinsam haben sie 2015 einen Umsatz von 59,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Auffällig ist die Beschäftigung der Branche, die seit dem Krisenjahr 2009 im vergangenen Jahr einen Höhepunkt erreichte. Zum Vergleich: 2002 gab es rund 280.000 Beschäftigte, 2015 sind es fast 36.000 mehr.
Kunststoff spielt in Zukunft eine immer wichtigere Rolle
Kunststoffprodukte sind mit ihrem geringen Gewicht und den zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten ein wichtiges Bindeglied in einer globalen Marktwirtschaft. Durch den Fortschritt der Technik sinkt der benötigte Kunststoffanteil. Dadurch wird die Umwelt entlastet und es werden weniger Ressourcen verwendet. Ein Jahrzehnt zuvor waren Verpackungen 28 Prozent schwerer als heute. In der Automobilindustrie resultiert die Gewichtsreduzierung des Kunststoffmaterials in einem geringeren Kraftstoffverbrauch.
Trotz der Wichtigkeit dieses Materials scheinen sich aktuell nicht ausreichend viele junge Menschen für die Industrie zu begeistern. Laut dem GKV gab es 2015 nur 2.499 Menschen, welche die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik angetreten haben. Dies entspricht einem Zuwachs von 0,6 Prozent gegenüber 2014 – zu wenig für den Bedarf an Fachkräften, der nötig ist. Immer mehr Unternehmen verlieren Fachkräfte, da zahlreiche Arbeitnehmer kurz vor dem Rentenalter stehen.
Unternehmen wie die WERIT Gruppe suchen über ihre Webseite nach neuem Personal. Das Familienunternehmen ist seit Jahrzehnten in der kunststoffverarbeitenden Industrie tätig und auf Wachstumskurs. Ohne tatkräftige Unterstützung von jungen Menschen ist es nicht möglich, das Unternehmen voranzubringen.
5 Berufe für die kunststoffverarbeitende Industrie
Wer sich für Kunststoff begeistert oder schlichtweg in einer Branche arbeiten möchte, die vielen Menschen das Leben erleichtert und die Umwelt entlastet, der kann einen der nachfolgenden Berufe erlernen oder den passenden Studiengang wählen:
Verfahrensmechaniker:
Die Tätigkeiten des Verfahrensmechanikers sind sehr vielfältig. Er plant den Arbeitsablauf für die Produktion, wählt die passenden Verfahren für den Auftrag individuell aus und stellt die Maschinen ein. An einem Computer stellt er die Rezeptur für die Kunststoffmasse zusammen. Er muss darauf achten, die richtige Temperatur und das geeignete Mischverhältnis zu wählen, damit eine formbare Masse entsteht. Während der Produktion kontrolliert der Verfahrensmechaniker die Qualität des Kunststoffprodukts und stellt sicher, dass der Kunde das erhält, was er sich gewünscht hat.
QS/QM-Mitarbeiter:
In einer globalen Marktwirtschaft hat Qualität immer oberste Priorität, wenn man der Konkurrenz voraus sein möchte. Ein QS/QM-Mitarbeiter hat Qualitätsmanagement studiert, kann aktuelle Prozesse und Produkte in puncto Qualität beurteilen und optimieren. Der Umgang mit gängigen QS-Tools sowie QM-Systemen gehört zum Repertoire des QS/QM-Mitarbeiter, dazu gehört auch die Erstellung von Analysen sowie die Bearbeitung von Reklamationen.
Industrieelektroniker:
Elektroniker werden in vielen Unternehmen benötigt. Für Firmen aus der kunststoffverarbeitenden Industrie sind sie ebenfalls von großer Wichtigkeit, da der gesamte Maschinenpark stets einwandfrei funktionieren muss. Der Industrieelektroniker hat die Aufgabe, Anlagen und Maschinen zu warten und bei Bedarf zu reparieren. Er führt Fehleranalysen sowie VDE-Prüfungen durch.
Konstrukteur:
Wie der Name bereits vermuten lässt, sind Konstrukteure für den Bau von Spritzgussteilen und -werkzeugen sowie verschiedenen Vorrichtungen verantwortlich. Weiterhin muss der Konstrukteur mit externen und internen Werkzeugbauern kommunizieren und dafür sorgen, dass das Unternehmen immer die benötigten Utensilien erhält.
Verfahrensmechaniker:
Verfahrensmechaniker befinden sich zu jeder Zeit im Mittelpunkt der Produktion. Sie stellen Maschinen ein, führen Qualitätsprüfungen durch und sorgen dafür, dass das gesamte Herstellungsverfahren optimal läuft. Wer die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker durchläuft, kann sich später zum Industriemeister oder staatlich geprüften Techniker weiterbilden.
Abseits der genannten Berufe gibt es auch Jobs, die nicht direkt etwas mit der kunststoffverarbeitenden Industrie zu tun haben. So arbeiten Marketing- und Kommunikationsfachleute gemeinsam mit Angestellten der Marketingabteilung an der Webseite des Unternehmens, entwickeln Produktkampagnen, konzipieren Messeauftritte und erstellen Broschüren und weiteres Werbematerial. Kenntnisse in Programmen wie Adobe Photoshop, Illustrator sowie InDesign sind das Rüstzeug für einen solchen Job – jedoch sollten Bewerber auch Kreativität und Organisationstalent besitzen.
In großen kunststoffverarbeitenden Betrieben gibt es in vielen Bereichen unzählige Jobs, die zu besetzen sind. Ob Einkauf, Verwaltung, Produktion, Logistik oder Vertrieb – junge Menschen haben am Anfang ihres Berufslebens die Qual der Wahl.
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