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Flugverspätung: Wirtschaftliche Folgen für Unternehmen

Jedes Jahr verreisen Millionen Menschen von Deutschlands Flughäfen aus. Allein der Frankfurter Flughafen hat über 60 Millionen Passagiere. Bei diesem hohen Aufkommen sind Probleme nicht auszuschließen. Was geschieht, wenn eine Flugverspätung ein Unternehmen den Verlust eines millionenschweren Deals kostet?

Wenn Flugverspätungen millionenschwere Konsequenzen haben

Für Verbraucher ist eine Flugverspätung eine nervenreibende Situation. Im schlimmsten Fall müssen sie mehrere Stunden im Flughafen verbringen, bis sie zum Zielland aufbrechen können. Eine solche Verspätung hat für sie durchaus Konsequenzen, da die Fluggäste womöglich den Check-in im Hotel oder eine andere Verabredung verpassen.

Für Geschäftsreisende ist die Flugverspätung nicht nur mit einer großen Unbequemlichkeit verbunden. Denn ein verpasster Flug kann die Konsequenz nach sich ziehen, ein wichtiges Meeting zu verpassen, in dem ein millionenschwerer Deal vereinbart werden sollte.

Die Schuld liegt nicht immer bei der Fluggesellschaft, sondern ist von verschiedener Natur:

  • schlechte oder extreme Wetterbedingungen
  • technische Probleme mit dem Flugzeug
  • Wartung des Flugzeugs
  • Streiks des Flughafenpersonals
  • Vulkanausbrüche

Vulkanausbrüche sind eher selten, können aber hunderte Flüge annullieren, wie im November 2015 deutlich wurde. Durch einen ausbrechenden Vulkan in der Nähe der Insel Bali mussten tausende Touristen auf der Insel bleiben.

Hohe Anzahl an Flugverspätungen

Einer Auswertung von Eurocontrol zufolge verspätet sich jeder dritte Flug (36 Prozent) eines europäischen Flughafens. Für Geschäftsreisende ist diese Statistik nicht motivierend, zumal sich ihre Reise durch Anschlussflüge weiter verspäten kann.

Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf eine Entschädigung, sobald Reisende ihr Ziel mindestens drei Stunden zu spät erreichen. Für Flüge innerhalb der EU beträgt die Entschädigung 250 Euro beziehungsweise 400 Euro, je nachdem, ob weniger oder mehr als 1.500 Kilometer zurückgelegt wurden. Für eine Distanz von über 3.500 Kilometern zwischen einem EU- und Nicht-EU-Land gibt es eine Entschädigung in Höhe von 600 Euro.

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Das Recht auf eine Entschädigung

Wer das Recht auf eine Entschädigung hat, ist unter anderem in der EU-Verordnung Nr. 261/2004 definiert. Darin werden Mindestrechte für Fluggäste zusammengefasst, in den Fällen, dass sie nicht befördert werden, ihr Flug annulliert wird beziehungsweise sich verspätet.

Das Stichwort der Verordnung lautet Fluggast. Es ist nicht die Rede von privaten Verbrauchern, sodass Geschäftsreisende ebenfalls in diese Kategorie gehören. Dadurch haben sie den Anspruch, Entschädigungszahlungen zu behalten. Um die Entschädigungen zu erhalten, müssen Geschäftsreisende einfordern. Drei Jahre lang haben sie dafür die Gelegenheit, bis die Ansprüche verjähren. Um die Flugverspätung zu beweisen, haben Betroffene die Möglichkeit, die Datenbank von FairPlane abzurufen, wo sie ihre Flugnummer und das Flugdatum eintragen.

Die Entschädigung von bis zu 600 Euro ist für viele Unternehmen ein kleiner Trost, wenn sie einen wichtigen Deal verpasst haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, Vorbereitungen zu treffen, die solche Situationen verhindern.

Die Geschäftsreise mit 3 Tipps absichern

Die Gründe für eine Flugverspätung sind unterschiedliche. Viele von ihnen können Geschäftsreisende nicht beeinflussen. Mit den nachfolgenden Vorbereitungen ist es möglich, das Risiko einer Verspätung zu minimieren:

  1. Direktflüge nutzen: Durch eine Flugverspätung wird die gesamte Reisezeit nach hinten verschoben. Besonders problematisch wird das, wenn der Geschäftsreisende einen oder mehrere Anschlussflüge hat. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, nach Möglichkeit Direktflüge zu nutzen, auch wenn sie etwas teurer sind.
  2. Wettervorhersagen prüfen: Kurz vor dem Abflug ist es sinnvoll, Wettervorhersagen für den Abflughafen zu prüfen. Falls Unwetterwarnungen bestehen, können Geschäftsreisende versuchen, den Flug auf einen anderen Flughafen umzubuchen.
  3. Hauptsaison meiden: Zur Hauptsaison sind Flughäfen ausgelastet. Verspätungen können zu dieser Zeit von menschlicher Natur sein, wenn das Personal ermüdet und überlastet ist. Geschäftsreisende sind beraten, die Hauptsaison komplett zu meiden.
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Wirtschaftliche Folgen einer Flugverspätung minimieren

Falls Geschäftsreisende die Flugverspätung nicht vermeiden können, obwohl sie alle Vorbereitungen getroffen haben, müssen sie versuchen, die wirtschaftlichen Konsequenzen zu minimieren. Angenommen der Geschäftsreisende wurde beauftragt, nach Asien zu fliegen und einen Deal mit einem Großkonzern abzuschließen. Sobald er über die Flugverspätung informiert wurde, muss er sein eigenes Unternehmen sowie den Großkonzern in Asien darüber unterrichten. Auf diese Weise ist es unter Umständen möglich, das Meeting zu verschieben. Falls der Flug komplett gestrichen wurde, muss das Unternehmen prüfen, ob es einen anderen Angestellten über einen alternativen Flughafen nach Asien schicken kann.

In jedem Fall ist die rapide Kommunikation zwischen dem Geschäftsreisenden und seinem Unternehmen von großer Wichtigkeit. Je früher das Problem kommuniziert wird, desto schneller können beide Seiten eine Lösung finden.

Problematisch ist die Situation für Geschäftsreisende, die alleine arbeiten – Freelancer zum Beispiel. Bei einem verpassten Flug gibt es für sie keine Möglichkeit, einen Kollegen nach Asien zu schicken. Sie müssen beweisen, dass sie erfinderisch sind und mit der Situation umgehen können. Eine Möglichkeit wäre es, dem Geschäftspartner in Asien über die Flugverspätung zu informieren und ihm anzubieten, eine Web-Konferenz zu starten. Auf diese Weise können alle wichtigen Informationen geklärt werden, bevor der Geschäftsreisende in Asien eintrifft.

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Artikelbild: beauphoto / Bigstock.com