Ob Werbeschild, Aufkleber oder ein Prospekt – sie werden häufig nicht nur von Grafiken, sondern auch von Fotos geschmückt. Doch eine Situation, ein Erlebnis oder eine Person eindrucksvoll auf ein Foto zu bringen, ist gar nicht so einfach. Es müssen Strukturen entdeckt, Details hervorgehoben und überraschende Blickwinkel gewählt werden.
Dynamische Bildkomposition
Bildkompositionen bauen darauf auf, was als Motiv für ein Bild gewählt wird und wie die einzelnen Elemente aufeinander wirken. Das Ziel eines hervorragenden Fotos ist es, das Auge des Betrachters für nur einen kleinen Moment festzuhalten. Die Komposition betont ein bestimmtes Element im Bild. Hier nutzen viele Fotografen die sogenannte Dreiteilungsregel an. Hier wird die Bildfläche, oftmals imaginär, durch zwei horizontale und drei vertikale Linien in neun gleichgroße Flächen geteilt. Die meisten modernen Foto-Apparate besitzen eine Funktion, die diese Teilung auf den Bildschirm des Gerätes bringt. Liegt das Motiv auf einer dieser Linien oder einem Schnittpunkt, gilt es als besonders wichtig. Eine Faustregel für alle Fotosituationen gibt es nicht. Hier gilt: Probieren geht über Studieren!
Muster und Farben
Rhythmische Strukturen und Muster sind oftmals ein entscheidendes Kriterium zwischen guten und schlechten Bildern. Selbst einfache Motive, etwa eine abblätternde Farbe auf einer Steinwand, können sehr wirkungsvoll sein. Es kommt nicht immer auf die Komplexität, sondern auf die Nachricht, also das, was der Fotograf sagen will, an. Gerade bei Werbeschildern, Plakaten und Prospekten ist es wichtig, seriös und professionell zu wirken. Doch einige Bilder verlangen auch ein gewisses Maß an Kreativität. Hier sollte nicht an Farben und Kontrasten gespart werden.
Nicht immer aus Augenhöhe
Linien erteilen zweidimensionalen Bildern Tiefe und Perspektive. Das Fotografieren aus Augenhöhe wirkt dezent und ist oftmals ausreichend, wirkt aber schnell langweilig. Die Vogelperspektive wird herablassend, während die Froschperspektive das Motiv optisch vergrößert. Die passende Perspektive ist wichtig, wenn Stadtlandschaften oder Gebäude fotografiert werden. Um dem Foto Tiefe zu verleihen, sollte der Fotograf nicht direkt vor dem Motiv, sondern ein wenig seitlich davon stehen. Licht ist ein weiteres wichtiges Kriterium: Sonnenlicht betont Details und erzeugt Volumen, diffuses Licht dagegen wirkt flach und lässt Objekte nichtssagend erscheinen.
Stärken betonen
Sollte ein spezielles Detail im Bild betont werden, sollte es in der Bildkomposition vorne platziert, durch Licht hervorgehoben oder isoliert werden. Wer beispielsweise ein Gebäude mit einem kleinen Menschen davor fotografiert, dann ist der Mensch natürlich nicht das Hauptmotiv. Ist der Mensch dagegen wichtiger als das Gebäude, platziert man ihn näher an die Kamera und das Gebäude in den Hintergrund.
Details entdecken
Auf die kleinen Details kommt es an: Wer eine komplette Hausfassade fotografiert, kann wohl kaum die Besonderheiten des Gebäudes zeigen. Stattdessen sollte man das Bild im Kleinen finden. Unwichtige Dinge haben nichts auf einem Foto verloren. Es sollte auf das fokussiert werden, was mit dem Bild ausgesagt werden soll. Beispiel: Eine Blumenvase auf einer Fensterbank, die von außen sichtbar ist, sollte ein interessanteres Motiv sein, als die komplette Gebäudewand.
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