Wirtschaft, Politik, Marketing – was haben diese Bereiche gemeinsam? Der Otto-Normalverbraucher scheint sich für sie meist nur am Rande zu interessieren. Dabei ist es in der heutigen Zeit wichtig, seinen Horizont zu erweitern, um für alles im Leben gerüstet zu sein.
Angesichts der Informationsvielfalt, welche heute über das Internet kostenlos in nahezu unbegrenzter Anzahl zur Verfügung steht, kann jeder seinen Hunger nach Wissen stillen. Doch das Interesse an verschiedenen Themen ist meist begrenzt. Politik wird als ein Anliegen betrachtet, über das sich die Politiker streiten sollen. Wirtschaft ist nur für Studenten interessant, Marketing für Menschen, die Produkte bewerben. Dabei schadet es keinem Menschen, grundlegende Kenntnisse in diesen und vielen weiteren Bereichen zu erlangen.
Wirtschaftskenntnisse sind essenziell für ein erfolgreiches Leben
Im Jahr 2000 begann der Bundesverband deutscher Banken (BdB), die Einführung eines Fachs Wirtschaft in Schulen zu fordern. Die Argumentation: Wirtschaft gehört zur Allgemeinbildung und ist Teil einer berufsvorbereitenden Qualifikation.
15 Jahre später hat sich an der Situation nicht viel geändert. In einigen Bundesländern wird das Thema in Schulen behandelt: In Bayern und Thüringen gibt es das Fach Wirtschaft und Recht, im Saarland heißt es Wirtschaftslehre. Beide Fächer werden jedoch nur in Gymnasien gelehrt, sodass die unteren Schulformen außen vor bleiben. Gerade die anderen Schulformen würden von diesem Fach profitieren.
Das Fach Wirtschaft kann jungen Menschen frühzeitig über die Produktions- und Kostentheorie, Preisbildung auf Märkten, Währungen und Wechselkursen, aber auch komplizierteren Themen wie die Währungs- und Wirtschaftspolitik informieren. Diese Informationen führen dazu, dass junge Menschen später informierte Entscheidungen treffen können, die ihr Leben verbessern. Studien und Umfragen haben gezeigt, dass vielen Menschen Basiswissen fehlt, um die Hindernisse des Alltags zu überwinden: Sie können zum Beispiel nicht entscheiden, wann es wirtschaftlich sinnvoll ist, ein Produkt zu verkaufen und durch einen neuen Artikel zu ersetzen.
Marketing gewährt einen leichten Einstieg in Berufe und Studiengänge
Bevor junge Menschen mit den harten Realitäten des Alltags konfrontiert werden, müssen viele von ihnen erst einmal einen Beruf wählen oder studieren. Auch hier spielt der Bereich Wirtschaft eine große Rolle. Er hat aber auch Unterkategorien, die von Bedeutung sind. Zwei davon sind das Marketing und Consulting, wie in diesem Beitrag zu lesen ist. Unternehmerisches Denken und Handeln basieren auf Kenntnissen aus dem Bereich Wirtschaft und Marketing. Das Problem vieler Unternehmer ist, dass ihnen in mindestens einer Disziplin grundlegende Kenntnisse fehlen. Dann müssen sie externe Kräfte engagieren, zum Beispiel einen Marketing-Consultant, der ihnen unter die Arme greift und Entscheidungen für sie trifft beziehungsweise passende Informationen liefert. Jede externe Hilfe kostet den Unternehmer Geld. Dieses kann er durchaus auch in Kurse und andere Weiterbildungsmöglichkeiten investieren, um selbst wissen zu erlangen und später anzuwenden.
Otto-Normalverbraucher werden sich nun fragen, warum sie Kenntnisse im Bereich Marketing benötigen, wenn sie kein Unternehmer werden möchten: Von Marketingkenntnissen profitieren nicht nur Unternehmer, sondern auch angestellte: Angenommen man bewirbt sich für den Job in einem Call-Center, wo man Kunden werben will. An dieser Stelle sind Kenntnisse im Bereich Marketing von großer Hilfe. Man wissen, wie man ein Produkt bewerben und (potenzielle) Kunden ansprechen soll, um es zu vermarkten.
Mathematik ist die Basis für Entscheidungen im Alltag
Mathematik ist mit Sicherheit nicht die Lieblingsdisziplin vieler Menschen. Zugegeben, das Thema ist trocken, dennoch aber unumgänglich. Was viele Menschen nicht realisieren, ist die Tatsache, dass sie Mathematik ihr ganzes Leben lang benötigen: Angefangen bei der Prozentrechnung bei der Schnäppchenjagd über simples Addieren beim Einkaufen, um das Budget nicht zu überspringen, bis hin zum Kassensturz bei der Planung der Finanzierung für das Eigenheim. Fast täglich wird Mathematik benötigt – wer simple Formeln nicht beherrscht, der riskiert, schlechte Entscheidungen zu treffen.
Diesem Problem sind scheinbar viele Deutsche ausgesetzt, wie eine Studie von DIE ZEIT, Forsa und der Stiftung Rechnen belegt. Die Befragten hatten zum Beispiel Probleme, vorherzusagen, wie sich eine Geschwindigkeitsveränderung auf ihre Fahrzeit auswirkt. Schuld daran ist ein simples Desinteresse. Mathe wird als eine Disziplin angesehen, die man nicht ausüben kann und auch nicht braucht. Wie aber soll man dann Strom- und Gastarife vergleichen, sein Haushaltsbudget planen und prüfen, ob sich der Umstieg auf das neue Fahrzeugmodell lohnt?
Fazit
Allgemeinwissen ist für moderne Menschen eine Notwendigkeit. Für ein sorgloses Leben benötigen sie fundamentale Kenntnisse in den Bereichen Wirtschaft, Marketing, Mathematik und weiteren Disziplinen. Das Wissen erleichtert ihnen, wichtige Entscheidungen zu treffen und dadurch weniger Fehler zu machen, die ihr Leben unnötig erschweren.
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