Beginnend mit dem Herbst folgt das alljährliche Szenario in Deutschland: Graues, nasses Wetter breitet sich über der Bundesrepublik aus. Später, wenn der Winter an die Tür klopft, herrscht bundesweit klirrende Kälte. Bei diesem Wetter wünschen sich die Deutschen den warmen Sommer zurück. Auf Sommerwetter müssen sie auch im Winter nicht verzichten, wenn sie sich dazu entscheiden, die Winterferien in Marokko zu verbringen.
Marrakesch – eine alte Handelsstadt in der Nähe des Atlasgebirges
Marrakesch ist keine Stadt, die Deutsche im Sommer besuchen möchten. Temperaturen jenseits von 35 Grad Celsius und langen Trockenperioden sind für den Deutschen doch zu viel des Guten. Im Winter dagegen herrschen in der Handelsstadt am Rande des Atlasgebirges bis zu 22 Grad Celsius. Ideal, um die Stadt der Gärten zu Fuß zu erkunden.
Die Perle des Südens, wie Marrakesch aus dem Arabischen übersetzt wird, befindet sich im Südwesten Marokkos. Als Hauptstadt des Landes ist sie Marokkos größte Stadt, in der rund eine Million Menschen wohnen. Die pulsierende, aufregende Metropole bietet ihren Touristen aus kultureller, kulinarischer und architektonischer Sicht viele Erlebnisse.
Sich in wenigen Tagen in Marrakesch verlieben
Wer bis nach Marokko reist, muss sich nicht fürchten, nicht genug von dieser bezaubernden Stadt sehen zu können. Auch ein Trip am Wochenende ist durchaus ausreichend, um eine vielfältige Kultur zu erleben, wie man sie in Europa nicht zu sehen bekommt. Die Anreise erfolgt mit dem Flugzeug aus einer der beliebigen der großen deutschen Städte.
Bereits wenige Schritte, nachdem man den kunstvoll gestalteten Flughafen verlässt, ist klar, dass man sich in einer völlig anderen Region der Welt befindet. Mit dem Taxi sollte der erste Weg in die Innenstadt führen. Hier gibt es im Café des Epices frisch gepressten Orangensaft für weniger als einen Euro. Von dem am Rahba Kedima gelegenen Café kann man die Altstadt weiter erkunden. Hier sind zahlreiche Gewürze und Wunderheilmittel am Marktplatz Djemaa el Fna zu finden. Auf dem Platz der Gaukler führt der Weg an Laternenverkäufer, Affen und Schlangenbeschwörer vorbei, bis man die Medina – die schmalen Gassen der Altstadt – erreicht.
Eintausend und eine Nacht hautnah erleben
Nach einer Tour in der marokkanischen Altstadt gilt es, Marrakesch in seiner vollen Pracht zu erkunden, denn sie ist für ihre atemberaubenden Gebäude bekannt. Einen Besuch wert ist das Kashbah-Viertel, wo Besucher den Palais de la Bahia besichtigen sollten. Die Gärten im maurischen Stil, wunderschönen Innenhöfe und unglaublich detailreich verzierte Holzdecken, Türen und Fenster sind eine echte Augenweide.
Nur fünf Minuten vom Palast entfernt ist das Museum Dar Si Said in einer schmalen Seitengasse zu finden. Abgesehen von einigen Exponaten ist die Ausstellung selbst nicht das große Highlight. Die eigentliche Sehenswürdigkeit ist der kleine Palast, der hier gebaut wurde. Der Brude des Erbauers des Palais de la Bahia ließ diesen bauen. Da er seinen Bruder übertreffen wollte, sind die Ornamente hier noch detailreicher und filigraner.
Einen weiteren Spaziergang entfernt finden Besucher den Palais El Badi: Dieser ehemalige gigantische Palast ist heute nur noch als Ruine vorzufinden. Gebaut wurde der von Sultan Ahmed el-Mansour in Auftrag gegebene Palast zwischen 1578 und 1608. Damals zierten handbemalte Kacheln die Wände des Palasts. Auch wenn viele dieser Details nicht mehr erhalten sind, lohnt sich der Eintritt in diese unglaublich große Ruine, die zahlreiche unterirdische Kammern und wunderschöne Terrassen besitzt.
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