Dr. Kristina Schröder, die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSF (PDF)), sagte 2012: „In jeder fünften Familie mit minderjährigen Kindern stemmen Alleinerziehende den Familienalltag, und das mit hohem Verantwortungsbewusstsein für die Kinder.“ Laut Untersuchungen ihres Ministeriums finden sich die meisten Alleinerziehenden in Großstädten. Der überwiegende Teil von ihnen sind Mütter. Aufgrund seiner Erhebungen benennt das BMFSF sogar drei Typen von alleinerziehenden Müttern:
- die partnerschaftsorientierten Perfektionistinnen
- die flexiblen Pragmatikerinnen
- die souveränen Realistinnen
Egal, ob Sie sich in dieser Liste wiederfinden, ob sie weiblich oder männlich sind, Sie teilen dieselben Probleme als alleinerziehender Single.
Zeiteinteilung
Wichtig ist die Lebensorganisation, an der sich vor einer Scheidung oder Trennung meist noch Ihr Pendant beteiligt hat. Für die zumeist berufstätigen Alleinerziehenden hier einige Hinweise, die Ihnen helfen, die Zeit besser zu nutzen:
- Machen Sie einen Zeitplan. Legen Sie beispielsweise Zeiten oder Tage für das Einkaufen, für größere Putzaktionen oder einer Aktivität mit Ihrem Kind fest.
- Lassen Sie Ihren Sprößling altersgerechte Aufgaben übernehmen.
- Bereiten Sie Mahlzeiten vorab zu, um an den folgenden Tagen entlastet zu sein.
Thema Kinderbetreuung
Ihr Kind sollte jederzeit gut betreut sein. Doch wenn Sie arbeiten müssen, krank sind oder etwas Zeit für sich brauchen, ist dies als alleinerziehender Elternteil schwer umzusetzen. Einige Tipps zur Kinderbetreuung:
- Nutzen Sie Familie oder enge Freunde, denen Sie vertrauen. Fragen Sie nicht erst in der Notsituation, sondern in entspanntem Rahmen vorab, ob sich der oder die Verwandte oder Bekannte vorstellen könnte, auf Ihren Sprößling aufzupassen.
- Eine gute Möglichkeit der Betreuung mit ausgebildetem Personal bieten Kindertagesstätten (Kitas). Dennoch zeigen Untersuchungen der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (PDF), dass in Westdeutschland immer noch die Plätze rar sind.
- Ebenfalls hilfreich sind Tagesmütter. Sogenannte Tageselternvereine vermitteln diese normalerweise erfahrenen Kräfte.
- Ist Ihr Kind krank, stehen Ihnen als Arbeitnehmer 20 Kranktage zur Betreuung des Kindes zu.
- Sprechen Sie die Eltern anderer Kinder in Kindergarten oder Schule auf Ihre Betreuungsprobleme an.
Durch solche Kontakte können auch Freundschaften zu Gleichaltrigen für Ihr Kind zustande kommen.
Ratschläge zur Erziehung
Besonders wichtig in der Erziehung ist es, dem Kind gegenüber konsequent zu sein. Ein schlechtes Gewissen, das dazu führt, Ihr Kind nur zu verwöhnen, ist kontraproduktiv. Es kommt vor, dass Kinder dies spüren und Sie damit erpressen. Trotz Zeitnot könnten Sie deshalb versuchen, wieder einen geeigneten Partner zu finden. Es gibt mittlerweile spezielle Partnerbörsen für Singles mit Kindern, bei denen Sie eine neue Liebe finden können, beispielsweise Match-Patch.de. Ein neuer Partner könnte sowohl Verantwortung für das Kind übernehmen als auch Ihnen Kraft geben. Unterstützung bei eigenen oder Erziehungsproblemen bieten zudem Jugendämter, Stellen für Erziehungs- oder Familienberatung sowie Familienhilfe/ Erziehungsbeistandschaft.
Tipps zum Geld
Geld ist ein wichtiges Thema für Alleinerziehende. Zuletzt deshalb noch einige Tipps für staatliche Unterstützungen:
- Kindergeld bei Getrenntlebenden wird an den Elternteil, in dessen Haushalt das Kind lebt, ausgezahlt, beispielsweise für das erste und zweite Kind 184 Euro. Im Moment erhalten 18 Millionen deutscher Kinder diese Zahlung.
- Elterngeldanspruch besteht, wenn das Einkommen vor Geburt des Kindes 250.000 Euro nicht überstiegen hat. Es kann für mindestens zwei und höchstens zwölf Monate gezahlt werden.
- Verschiedene Arten von Unterhaltszahlungen vom getrennt lebenden Elternteil sind erhältlich. Minderjährige sowie Kinder unter 21 Jahren in Schulausbildung haben Anspruch darauf.
Artikelbild: © Frolova_Elena / Shutterstock