Ziemlich legendär und für jeden Hamburg-Touristen ein Muss: Auf dem wohl traditionsreichsten Markt Hamburg, dem Fischmarkt in Altona, wird seit Anfang des 18. Jahrhunderts mit allem gehandelt, was man sich vorstellen kann und dabei ist nicht nur Fisch gemeint! Von angestaubten Porzellankannen bis hin zu bunten Sammlerartikeln ist direkt an der 100 Jahre alten Fisch-Auktionshalle fast alles zu haben, was man sich vorstellen kann.
Die Geschichte des Fischmarkts
Vor den Toren der größten deutschen Stadt im Norden, Hamburg, siedelten sich Anfang des 16. Jahrhundert viele Handwerker und Fischer an. Im Jahr 1640 kurz nachdem Christian IV, der damalige König Dänemarks, Herzog von Holstein wurde, wurde von Seiten der Dänen versucht, der Hansestadt Hamburg Konkurrenz durch Altona zu machen. Im Jahr 1664 verlieh König Friedrich der Dritte von Dänemark deswegen Altona das Stadtrecht. Ab 1703 durfte auch sonntags in Altona Handel getrieben werden.
Zunächst diente der Fischmarkt in Altona der Versorgung der Bürger mit frisch gefangenem Fisch. Seit dem frühen 18. Jahrhundert werden auf dem Fischmarkt in Altona allerdings auch Obst, Gemüse und andere Pflanzen verkauft. Die Besonderheit des Marktes in Altona sogar sonntagmorgens geöffnet zu sein, lag daran, dass der frisch gefangene Fisch schon morgens vor dem sonntäglichen Kirchgang verkauft werden sollte. Später wäre es draußen nämlich zu warm gewesen.
Im Jahr 1896 wurde die Fischauktionshalle eröffnet. Sie ist im Stile einer dreischiffigen Basilika erbaut worden. Die großen Fischdampfer machten damals den Hamburgern Elbfischern Konkurrenz. Die Großhändler hätten Hilfe der Auktionatoren viel zu niedrige Preise auf dem Markt durchdrücken können. Schon in den 1930er galt die Auktionshalle als veraltet, der Fisch-, Gemüse- und Obsthandel verlagerte sich dann immer weiter nach Westen. Dort wurden dann extra Fischfabriken und neue Kühlhallen gebaut.
Auch heute noch sehr beliebt
Heutzutage wird der Fisch in virtuellen Auktionen versteigert. Der allsonntägliche Altonaer Fischmarkt versorgt die Einheimischen mit guter, frischer Ware und Touristen mit einem Einkaufserlebnis.
Heute gibt es sogar neues Zubehör für Handys oder italienische Fahnen zu kaufen. Trotzdem ist der Markt noch ein Anziehungspunkt für viele mitteleuropäische Großstädter, die hier Brieftauben, Kaninchen und sogar lebende Hühner kaufen. Sensible Gemüter sollten vor dem Fischmarkt allerdings gewarnt werden, wird man an manchen Ständen sogar zum Kauf angepöbelt („Geld her!“). Diese raue Atmosphäre sorgt allerdings bei vielen Touristen, die dies als Kuriosität sehen, für allgemeine Begeisterung.
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