In unserem Organismus befinden sich verschiedenste Flüssigkeiten, die, je nach Funktion einen unterschiedlichen Säuregrad aufweisen. Derzeit liegt die basische Ernährung im Trend, die unterschiedlichen Krankheiten vorbeugen soll. Was steckt hinter dieser speziellen Diät?
Übersäuerung (oder Acidose) – Krankheitsbild und Theorie
Generell lässt sich zwischen einer evidenzmedizinischen, metabolischen Acidose des Blutes, beispielsweise infolge eines dekompensierten Diabetis mellitus oder einer Nierenfunktionsstörung und der These einer Acidose des Gewebes infolge einer Fehlernährung unterscheiden. In diesem Artikel wollen wir uns mit der zweiten These zur Übersäuerung beschäftigen. Fachsprachlich wird sie alimentäre chronische Gewebsazidose genannt und besagt, dass der Körper durch Säuren in unserer täglichen Nahrung bedroht sei. Moderne Lebensmittel weisen demnach einen extrem hohen Säuregehalt auf, den unser Organismus nicht mehr über Urin, Schweiß und weitere Ausfuhrwege ausscheiden könne. Die Folge: Um den Säureüberschuss im Gewebe zu neutralisieren, werde den Knochen Kalzium entzogen, was Osteoporose begünstige. Ebenso werden weitere lebensnotwendige Mineralstoffe zur Neutralisation verbraucht und daher dem Stoffwechsel entzogen.
Weitere Folgen dieser Acidose seien unter anderem:
- Chronische Müdigkeit und Schlafstörungen sowie Lustlosigkeit und Depressionen
- Gicht, Gelenkbeschwerden, Arthrose und Hautprobleme
- Muskelschmerzen und –verspannungen sowie eine größere Anfälligkeit für grippale Infekte und Lippenherpes
Obwohl diese Theorie schulmedizinischen Beweisen entbehrt, hat sich auf ihrer Grundlage eine Diät herausgebildet, die das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen innerhalb unseres Körpers konstant halten soll. Sie finden basische Rezepte für Ihre Ernährung beispielsweise auch ganz einfach im Internet.
Grundzüge einer basischen Diät
- Die basische Ernährung besteht hauptsächlich aus vegetarischer Kost. Sie schließt allerdings, anders als die ovolacto-vegetarische Diät, Milchprodukte wie Käse, H-Milch, Quark und Eier aus, da diese Lebensmittel stark „säuernde“ Eigenschaften besitzen. Tierisches Eiweiß gilt unter Anhängern der basischen Kost als größter „Säurebildner“ und wird daher gemieden. Auch Getreideprodukte und Nüsse gelten als „säuernd“. Auf die Mineralzufuhr wird besondere Rücksicht genommen.
- Bevorzugt werden stark basische Lebensmittel, besonders gut geeignet sind unterschiedliches frisches Obst und Gemüse wie Kartoffeln, frische Bohnen, Spargel, Brokkoli, Erbsen, Blumenkohl, Wirsing, Spinat, Zwiebeln, Sellerie und Salate. Auch Obst wie Avocado, Banane, Mandarinen, Feigen sowie Sojaprodukte zählen dazu.
- Schwach bis mittelbasisch wirken beispielsweise Porree, Grünkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Karotten, Pfifferlinge, Steinpilze und Champignons sowie Äpfel Birnen, Pflaumen, Pfirsiche und verschiedene Beeren, außerdem Ananas und Zitrone. Ziegenmilchprodukte und frische Kuhmilch zählen erstaunlicherweise auch dazu.
Artikelbild: © Eatsmarter.de