Grüner Tee steht bei Tee-Fans weltweit hoch im Kurs. Und das nicht ohne Grund: er schmeckt nicht nur gut, sondern soll auch noch viele gesundheitliche Vorteile haben. Wir verraten dir, welche das sind und warum du Grüntee unbedingt in deinen täglichen Speiseplan einbauen solltest.
Wusstest du, dass Grüner Tee, Schwarzer Tee und Weißer Tee aus derselben Teepflanze gewonnen werden? Lediglich die Weiterverarbeitung unterscheidet sich und die ist auch für die unterschiedliche Wirkung verantwortlich.
Grüner Tee wird nach dem Pflücken erhitzt, gedämpft oder geröstet, um die Oxidation zu verhindern. Denn nur so bleiben nahezu alle im frischen Blatt vorhandenen Wirkstoffe erhalten. Außerdem behalten die Blätter so ihre schöne grüne Farbe. Insbesondere Matcha ist für seine leuchtend intensive Färbung bekannt.
Grüner Tee vs. Matcha: Wo liegt der Unterschied?
Bei dem Superfood Matcha handelt es sich auch um grünen Tee, jedoch in konzentrierter Form. Das fein vermahlene Pulver enthält in der Regel mehr sekundäre Pflanzenstoffe als herkömmlicher grüner Tee.
Das liegt daran, dass bei Matcha das gesamte Teeblatt in Pulverform aufgenommen wird, weshalb auch alle wasserunlöslichen Inhaltsstoffe in den Körper gelangen. Im Vergleich zu anderen Grünteesorten besitzt Matcha außerdem überdurchschnittlich viele Antioxidanzien, Mineralstoffe (insbesondere Kalium und Calcium), Polyphenole und Coffein.
Leider ist qualitativ hochwertiger Matcha meist sehr teuer, weshalb viele gerne auf Grüntee zurückgreifen. Und auch der kann definitiv mit seinen gesunden Inhaltsstoffen mithalten, die wir uns im Folgenden näher ansehen.
1. Wachmacher
Grüner Tee ist eine echte Alternative für alle, die keinen Kaffee mögen oder vertragen. Eine Tasse Grüntee macht weder nervös noch hibbelig und enthält etwa 50mg Koffein. Der Unterschied zu Kaffee: das Koffein wird erst nach und nach freigesetzt. Dafür sind die im Tee enthaltenen Gerbstoffe verantwortlich, durch die das Koffein gebunden wird. So ist der wachmachende Effekt zwar weniger intensiv als der von Kaffee, hält dafür aber umso länger an.
Außerdem stimuliert die im grünen Tee vorhandene Aminosäure L-Theanin unser Gehirn: sie wirkt direkt auf den Neurotransmitter GABA, der eine angstlösende Wirkung hat. So verstärkt die Aminosäure die Produktion von Dopamin, weshalb wir leichter einen Zustand der entspannten Konzentration finden.
Tipp: Wenn grüner Tee zu lange zieht, geht ein Teil der aufmunternden Wirkung verloren. Denn gelangen zu viele Gerbstoffe aus den Blättern ins Wasser, reagieren sie mit dem Koffein und blockieren seine Wirkung. Außerdem wird er schnell bitter. Um das zu vermeiden, solltest du deinen Tee zwischen 1-3 Minuten ziehen lassen.
2. Fettverbrennung
Grünem Tee wird nachgesagt die Fettverbrennung anzukurbeln. Das Getränk soll sogar beim Abnehmen helfen. Tatsächlich hat eine Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung herausgefunden, dass Grüntee eine große Rolle bei der Fettverbrennung spielt. Aufgrund des im grünen Tee enthaltenen Epigallocatechingallats nehmen wir weniger Fett aus der Nahrung über den Darm auf. Darüber hinaus regt es die Fettverbrennung an. Außerdem können die gesunden Bitterstoffe Heißhunger hemmen.
Noch ein positiver Effekt: Grüner Tee erhöht unseren Grundumsatz, indem er die Umwandlung von Nahrungsenergie in Körperwärme anregt. Er stimuliert also die Wärmebildung im Körper, was wiederum die Fettzellen schmelzen lässt. Dieser Vorgang wird auch Thermogenese genannt; Diese soll die Verbrennung von vorhandenem Fettgewebe fördern.
3. Anti-Aging-Effekt
In Asien ist Grüner Tee schon lange kein Beauty-Geheimnis mehr. Dort ist er mittlerweile ein fester Bestandteil von Kosmetika, Cremes und Pflegeprodukten. Doch auch von innen verbessert er die Hautstruktur und hat einen Anti-Aging-Effekt – das hat eine repräsentative Studie aus Deutschland herausgefunden.
Prof. Dr. Ulrike Heinrich von der Universität Witten untersuchte Frauen im Alter zwischen 35 und 60 Jahren, die zwölf Wochen lang jeden Tag einen Liter Grüntee tranken. Das Ergebnis: Die Hautfeuchtigkeit (17 Prozent) und die Schutzfunktion der Haut (12 Prozent), sowie ihre Elaszität und Dichte (6 Prozent) nahmen deutlich zu. Außerdem war die Haut weniger rau (16 Prozent) und wies einen höheren Sonnenschutz auf (25 Prozent). Doch woran liegt das?
Für diesen Anti-Aging-Effekt sind die so genannten Grüntee-Flavonoide verantwortlich. Diese sekundären Pflanzenstoffe werden im Blut aufgenommen, erhöhen dort die Sauerstoffaufnahme und regen die Durchblutung der Haut an. So sorgen sie für eine Verbesserung des Hautbildes und schützen unsere Hautzellen wiederum vor Sonnenschäden.
4. Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Grüner Tee soll das Herz schützen, sowie das Risiko für Schlaganfall und Bluthochdruck senken. Außerdem gibt es in der Forschung Hinweise darauf, dass Grüntee nach einem Herzinfarkt die Sterberate positiv beeinflussen kann. Warum? Die im Getränk enthaltenen Pflanzenstoffe, insbesondere die sogenannten Katechine, sollen dafür verantwortlich sein. Auch sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Flavonoide. Katchine wirken gefäßerweiternd und somit durchblutungsfördernd. Auf diese Weise können sie Ablagerungen in den Gefäßen vorbeugen.
Fazit: ein Getränk mit vielen Gesundheitsvorteilen
Der tägliche Genuss von grünem Tee wirkt wie eine Art Mini-Detox-Kur, von der unsere Gesundheit nachhaltig profitieren kann. Er macht wach, kann beim Abnehmen unterstützen, ist gut für unsere Haut und schützt uns vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Expertinnen und Experten empfehlen bis zu einem Liter täglich, verteilt auf drei Tassen á 0,3 Liter. Worauf wartest du noch?