Die BILD-Zeitung konnte bisher komplett online gelesen werden. Jetzt muss man als BILD-Leser im Internet feststellen, dass manche Artikel ein „BILD-Plus“-Label tragen und bezahlt werden müssen. Naturgemäß fragen sich viele Online-Leser: Kann man die neue Paywall-Installation für BILD-Plus umgehen?
Ja, aber… Leser, die die BILD in der Papierausgabe kaufen, erhalten einen Code, mit dem sie online die entsprechenden Artikel lesen können. Die einfachste Art, wie man BILD-Plus umgehen kann, ist also: die BILD-Zeitung zu kaufen und sich des täglich abgeänderten Codes zu bedienen. Wer schlau ist, kann die Zeitungsseite mit dem Code auch in einer Kneipe oder Bäckerei heraussuchen und den BILD-Plus-Zugangscode für diesen Tag notieren. Das müsste man allerdings täglich tun – zumindest an den Tagen, an denen ein bestimmter BILD-Plus Artikel besonders interessiert.
Was genau ist Bild-Plus?
Was ist BILD-Plus? Die BILD-Zeitungsredaktion hat sich überlegt, dem Kunden einen Mehrwert zu bescheren. Sie liefert exklusive Artikel zu Themen, die viele Leser interessieren könnten. Für den Genuss eines Artikels muss man 0,99 Cent Testgebühr bezahlen. Pro Monat fallen Abonnementskosten an, wenn man einen oder alle zukünftigen BILD-Plus Artikel lesen möchte. Umgehen kann man diese Installation bisher nur, indem man sie ignoriert und sich klarmacht, dass die Berichte dahinter keine relevanten Meldungen, sondern Klatsch und Tratsch über aktuelle Themen darstellen.
Hinter der Paywall lauert meistens Voyeuristisches, auf das man verzichten kann. Tagespolitisches und Aktuelles wird von Deutschlands bekanntester Tageszeitung weiterhin kostenfrei geboten. Möchte man nicht auf BILD-Plus Inhalte verzichten, kann man versuchen, das Internet nach einer Meldung zum Thema auf anderen Portalen zu durchsuchen. Erfolg wird man damit nicht unbedingt haben, denn das Konzept von BILD-Plus basiert darauf, dass andere Portale diesen Bericht nicht liefern. Um BILD-Plus umgehen zu können, muss man sich also etwas einfallen lassen. Ob technische Tricksereien im legalen Bereich liegen, ist zu hinterfragen. Ob es sich lohnt, auch.
URL nutzen
Interessant ist jedoch, dass man BILD-Plus manchmal umgehen kann, indem man die URL des angeklickten Artikels mit dem BILD-Plus Zeichen genauer anschaut. Die URL verrät oft mehr über den Artikelinhalt. Man könnte entsprechende Suchbegriffe bei Google eingeben, um anderswo auf die Inhalte zu stoßen. Damit hat man allerdings nur manchmal Glück. Die BILD-Redaktion achtet darauf, möglichst exklusive Meldungen und Insider-Berichte zu Themen zu bringen, die viele Leser interessieren. Die Themenbereiche können im Sport, beim Thema Sex, in den Themenbereichen Mode, Wahlkampf und Parteipolitik, Sensationsmeldungen oder Reise angesiedelt sein. Gelegentlich wird ein neuer „Tatort“ vorab besprochen.
Die Frage ist, ob es sich tatsächlich lohnt, dafür BILD-Plus umgehen zu wollen. Das dahinter stehende Credo lautet zwar „BILD-Leser wissen mehr“. Ob die gelieferten Inhalte aber tatsächlich relevante Inhalte sind, ist sehr verschieden. Muss man BILD-Plus umgehen, um die Schlammschlacht zwischen Sylvie van der Vaart und Sabia Bouhlarouz im Detail mitzubekommen? Wie viel daran echte Mehrinformation oder pure Meinungsmache ist, wird von der Redaktion nicht offen gelegt.
Vielleicht sollte man BILD-Plus umgehen, indem man solche Artikel ignoriert und der BILD-Redaktion zeigt, dass man nicht bereit ist, für solche Inhalte zu bezahlen. Es steht allerdings zu vermuten, dass viele BILD-Leser neugierig genug sind, es zu tun.
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