Nach zwei turbulenten Jahrzehnten an den weltweiten Börsenplätzen sind die Verbraucher inzwischen sehr sensibel, wenn es um ihr sauer verdientes Geld geht. Kaufen auf Pump war vor allem in den 1990er Jahren hip, als die politische Lage durch den Zusammenbruch des Ostblocks gigantische neue Märkte öffnete und das Internet das Medium der Zukunft war. Doch viele Geschäftsmodelle floppten, die Börsenkurse brachen ein und viele kleine Anleger verloren riesige Summen. Auch die jüngste Krise an den Finanzmärkten, die eine Folge billiger Immobilienkredite in den USA war, zog die Ersparnisse von kleinen Anlegern arg in Mitleidenschaft. Viele Verbraucher gehen deshalb dazu über, größere Investitionen so lange aufzuschieben, bis sie wenigstens einen Teil des erforderlichen Kapitals auf der hohen Kante haben.
Information ist das A und O
Wer sein Geld sicher anlegen möchte, sollte sich nicht in erster Linie auf die Empfehlungen seines Anlageberaters verlassen, sondern sich selbst gründlich informieren. Wenn es darum geht, das sauer verdiente Geld in einen sicheren Anlagehafen zu bringen, sollte der Anleger zumindest ein Basiswissen über die Optionen vom Festgeld, Aktien, Optionen und Sparplänen haben. Schließlich ist der Anlageberater in erster Linie daran interessiert, die Produkte seiner Vertragspartner zu verkaufen. Die besten Renditen holen Anleger allerdings nur dann heraus, wenn sie aus einem breit gefächerten Angebot auswählen können. Schon die Konditionen, die es für Tages- oder Festgeld gibt, können sich gravierend voneinander unterscheiden.
Das Aktuelle im Blick
Wer seine Geldanlage selbst aktiv managen möchte, muss sich natürlich über das aktuelle Geschehen in Politik und Wirtschaft informieren. Nachdem etwa die Immobilienpreise in Deutschland, vor allem in den Großstädten, kräftig anziehen, lohnt es sich aktuell, zumindest mit einem Teil des zur Verfügung stehenden Vermögens in Immobilien zu investieren. Gut informierte Anleger haben auch darauf verzichtet, ihr Geld in den Börsengang des Jahres zu investieren. Mit einem Startpreis von 38 Dollar war die Facebook-Aktie am 18. Mai an den Start gegangen und hatte in nur wenigen Monaten mehr als 25 Prozent ihres Wertes verloren. Getrieben waren die Banker wohl von Gier und Größenwahn: Das bestmögliche aus dem größten technologischen Börsengang der vergangenen Jahre herauszuholen. Viele Kleinanleger hatten die Warnungen im Vorfeld offensichtlich entweder nicht erkannt oder ignoriert. Das größte soziale Netzwerk der Welt macht nämlich den größten Teil seines Umsatzes mit Werbung. Ein ausgefeiltes Geschäftsmodell, mit dem sich aus der riesigen Zahl von Nutzern auch Geld machen lässt, fehlt dem neuen Multi allerdings noch.
Artikelbild: © Marie C Fields / Shutterstock