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Mit QuickPar Backup durchführen und Dateien überprüfen

Die Freeware QuickPar wird hauptsächlich in der Usenet-Szene eingesetzt, um zu überprüfen, ob Archive richtig und vollständig heruntergeladen wurden. Was viele User nicht wissen ist, dass die Software auch für gezielte und platzsparende Backups genutzt werden kann. Sie sichert nämlich alle Daten, indem Paritätsdaten von ihnen erstellt werden. In diesen sind nicht die kompletten Quelldaten enthalten, sondern nur Differenzinformationen. Dieses Verfahren nutzt unter anderem Apple mit seiner auf OS X erhältlichen Time Machine-Backup-Funktion, die sehr platzsparende Backups ermöglicht.

Backups erstellen mit QuickPar

QuickPar Backup
QuickPar Backup erstellen

Das Problem werden viele Menschen kennen. Auf dem eigenen Computer befinden sich Tausende Daten, die natürlich niemand verlieren will. Nun gibt es die Möglichkeit, diese auf externen Festplatten zu sichern. Doch viele dieser Daten, wie Excel-Dateien beispielsweise, werden täglich immer wieder geöffnet und verändert. Würde der User jede Änderung erneut auf der externen Festplatte speichern, wird natürlich Platz verschwendet. Genau hier springt die Freeware QuickPar ein. Das Programm erstellt unter Windows sogenannte PAR2-Archive. Die „Parity Volumes“ werden dabei als Grundlage verwendet und damit Fehler bei der Datenübertragung und -speicherung ausgeschlossen.

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Wie bereits erwähnt erstellt die Freeware Paritätsdaten von sensiblen Daten des Users. Dabei werden nicht die kompletten Quelldaten, sondern ausschließlich die Differenzinformationen gesichert. Die Reparatur defekter Dateien ist mit relativ wenigen Sicherungsdaten möglich. Praktischerweise erkennt das Tool eigenständig, welche Dateien verändert wurden und somit welche repariert werden müssen. Bisher wurden Paritätsdaten mit dem PAR-Algorithmus erstellt. Diese waren allerdings genauso groß wie die zu sichernde Datei. Das PAR-Archiv wurde somit schnell umfangreich und redundant. Seit der Einführung von QuickPar 0.8 wird mit dem PAR2-Algorithmus gearbeitet, der genau die oben genannte Schwäche des Vorgängers beseitigt. Der neue Algorithmus bündelt zunächst alle Dateien und zerstückelt diese anschließend in gleich große Blöcke.

PAR2 Erstellung
PAR2 Erstellung

Nach der Installation der Freeware starten zunächst die Optionen. Dort muss „mit PAR2 Dateien verknüpfen“ ausgewählt und anschließend mit einem Klick auf „OK“ bestätigt werden. Mit einem Klick auf „Dateien hinzufügen“ können die zu sichernden Dateien ausgewählt werden. Mithilfe des Reglers kann die „Anzahl der Quellblöcke“ eingestellt werden. Dabei gilt die Regel: Je mehr Quellblöcke angelegt werden, desto kleiner werden diese. Umso kleiner die Blöcke werden, desto größer ist der mögliche Erfolg bei einer Reparatur. Gleichzeitig sinkt aber auch die Aussicht auf eine vollständige Rekonstruktion stark beschädigter oder gelöschter Daten. Über den Regler „Redundanz“ wird die Verbindung mit dem oben genannten Regler festgelegt, also wie groß das PAR2-Archiv wird. Hier sollte ein Redundanzwert zwischen 20 und 30 Prozent gewählt werden.

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Sollen die Daten später repariert werden, muss links unten die kleinste Datei des PAR2-Archivs über „Öffnen“ ausgewählt werden. Während die Software nur unter Windows läuft, gibt es für Mac OS X „MacPar Deluxe“, eine ebenfalls kostenlose Alternativ-Software, die dieselben Aufgaben erfüllt, wie ihr Windows-Counterpart.

Heruntergeladene Dateien überprüfen

Neben seiner Backup-Funktion kann QuickPar auch dazu genutzt werden, um heruntergeladene Daten auf ihre Vollständigkeit und Fehlerlosigkeit zu überprüfen. Linux-Distributionen werden gerne über P2P-Netzwerke verteilt. Hier kann es immer zu Fehlern bei der Übertragung kommen, die anschließend die Dearchivierung unmöglich macht. Um die Archive zu überprüfen, wird nur eine PAR2-Datei benötigt. Umso mehr Fehler gefunden werden, desto mehr PAR2-Dateien werden benötigt, um diese zu reparieren.

QuickPar Reparatur
QuickPar Reparatur

In unserem Beispiel wurde die aktuelle Version von Ubuntu 12 heruntergeladen und in vier Archive aufgeteilt. Von den Archiven wurde anschließend ein Backup mit QuickPar erstellt. Bei der Überprüfung wurde kein Fehler festgestellt, sodass eine Reparatur nicht erforderlich ist.

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QuickPar Warnhinweis
QuickPar Warnhinweis

Im nächsten Beispiel wurde absichtlich eines der vier Archive (rot dargestellt) entfernt, um die Warnhinweise darzustellen. Dem User wird direkt angezeigt, wenn „Blöcke“ fehlen. In diesem Fall müssen so lange PAR2-Dateien heruntergeladen werden, bis sie ausreichen, um die Datei zu reparieren. Sollten nicht genügend PAR2-Dateien im Usenet erhältlich sein, muss gegebenenfalls der Uploader um weitere PAR2-Dateien gebeten werden.

Quellen: pcwelt.de (1, 2); usenet-guide.de