Bei personalisierter Werbung handelt es sich um Werbeanzeigen, die sich nach dem Surf-Verhalten des Internetnutzers richten. Hat dieser zum Beispiel im Netz nach einem Fernseher gesucht, wird er an den darauffolgenden Tagen viele Anzeigen von Technikanbietern auf dem Bildschirm haben. Sucht die schwangere Frau nach Babybekleidung werden danach Angebote zu Windeln und Fläschchen aufblinken. Die Werbung wird also auf jeden Nutzer persönlich und passend zugeschnitten. Auch das soziale Netzwerk Facebook greift Informationen der Nutzer auf, um diesen dann personalisierte Werbung aufzuzeigen. Diese Art der Aufzeichnung und Auswertung des Nutzerverhaltens nennt sich „Tracking“.
Effektive Neukundengewinnung
Der Vorteil für die werbenden Unternehmen liegt hierbei natürlich auf der Hand. Es gibt kaum eine andere Möglichkeit, die Nutzer so explizit anzusprechen wie auf diese Weise. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hundebesitzer die Werbung eines Geschäftes für Tiernahrung anklickt, ist sehr hoch. Es ist also eine sehr einfache und gleichzeitig effektive Möglichkeit neue Kunden zu gewinnen. Aber auch der Internetnutzer hat Vorteile. Die Auswahl im weltweiten Netz ist unglaublich groß und wächst von Tag zu Tag. Durch die Werbung, welche aufgrund von Facebook-Angaben und persönlichen Stichwörtern aus Suchmaschinen generiert wird, wird einem die Suche abgenommen und erleichtert. Ob diese Angebote angeklickt und genutzt werden bleibt jedem selbst überlassen.
Facebook äußert sich zu dem Thema so: „Um auf Facebook zu werben, geben uns Werbekunden ihre Anzeigen und sagen uns, welche Zielgruppe sie erreichen wollen. Wir liefern die Anzeigen an unsere Nutzer aus, ohne jegliche persönliche Nutzerinformationen an den Werbekunden weiterzugeben.“ Lediglich anonymisierte Gesamtdaten, wie Klickraten oder demografische Angaben werden weitergereicht, auf Basis derer Werbungtreibende die Wirkung ihrer Anzeigen überprüfen können. Microsoft hingegen hat sich mit dem neuen Internet Explorer 10 gegen die personalisierte Werbung ausgesprochen. Der neue Browser hat nämlich standardmäßig ein sogenanntes „Do Not Track“ Feature aktiviert. Dieses schickt automatisch eine Anfrage an die jeweilige besuchte Website, in der darum gebeten wird, den Nutzer nicht zu tracken. Ob sich die Seite dann aber letztendlich auch daran hält, ist unterschiedlich.
Geteilte Meinungen
Die Meinungen der Nützlichkeit von personalisierter Werbung geht allerdings auseinander. In Portalen zum Beispiel wird Werbung im Web diskutiert bei gutefrage. Die einen finden es gut, dass sie auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote bekommen, die anderen fürchten um ihre Privatsphäre. Denn nicht nur die Suchmaschinen und Onlineshops wie Amazon generieren Werbeanzeigen aus eingegebenen Suchworten. Auch soziale Netzwerke verkaufen die Daten der Nutzer teuer an Firmen. Das Problem ist, dass viele, vor allem Jugendliche, Nutzer gar nicht wissen, dass mit ihren privaten Angaben gearbeitet wird.
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