Die Rheinbrücken sollte man bei einem Besuch während eines Urlaubs in Deutschland, vor allem nach Köln, auf jeden Fall gesehen haben. Dabei kann man sich zwischen der Hohenzollernbrücke und der Südbrücke entscheiden. Die Hohenzollernbrücke wurde von 1907 bis 1911 errichtet und diente einst als Eisenbahn- und Straßenbrücke. Sie ist ca. 409 Meter lang und ungefähr 30 Meter breit. Nach dem Krieg wurde die Brücke wieder aufgebaut, allerdings nur der Teil, der von den Eisenbahnen befahren wurde. Später wurde sie um eine weitere Spur und einen Rad- und Gehweg ergänzt. Die Hohenzollernbrücke gilt als wichtiger Dreh- und Angelpunkt des europäischen Eisenbahnverkehrs und ist aus Köln nicht mehr wegzudenken.
Ursprünglich zierte den Rhein schon einmal eine Brücke, die „Dombrücke“. Da sie aber dem wachsenden Verkehr und allen dazugehörigen Belastungen nicht mehr standhalten konnte, wurde sie durch die jetzige Hohenzollernbrücke ersetzt. Obwohl diese Tatsache umstritten war, wurde sie auf derselben Stelle, wie einst die Dombrücke errichtet. Diese, für damalige Verhältnisse, unglaublich eindrucksvolle große Brücke wurde noch mit architektonischen Elementen verschönert. So wurden der Brücke mehr oder weniger funktionslose Portale mit hohen Türmen zugefügt. Diese Brücke wurde vom Berliner Architekten Franz Schwechten entworfen und steht mit ihrem neoromanischen Stil in starkem Kontrast zum Dom im gotischen Stil.
Während des zweiten Weltkrieges war die Hohenzollernbrücke ein wichtiger Knotenpunkt. Sie war eine der am stärksten befahrenen Eisenbahnbrücken Deutschlands. Dessen ungeachtet war die Hohenzollernbrücke im Krieg nicht sehr stark beschädigt worden, allerdings attackierten deutsche Truppen auf dem Rückzug die Brücke, was zu einer Beschädigung der uferseitigen Bögen führte. Sie wurde danach vollständig wiederhergestellt.
Stahlbrücke unter Denkmalschutz
Die Südbrücke ist zweigleisig und ausschließlich für den Eisenbahnverkehr gebaut worden. Heute wird sie allerdings auch von Fußgängern und Fahrradfahrern genutzt. Die Eisenbahnlinie wird häufig durch den Güterverkehr genutzt, allerdings sind hier auch schon ICE-Züge entlanggefahren. Der Bau der Brücke begann im Jahr 1906 und sie wurde 1910 fertiggestellt. Der Bau der Brücke kostete mehr als 5 Millionen Goldmark. Auch hier war Franz Schwechten beim Entwurf am Werk. Diese Brücke wurde allerdings nicht feierlich eröffnet, weil man den Unfall berücksichtigte, der während des Baus geschah. Dabei waren acht Arbeiter getötet worden beim Einsturz der Südbrücke am 9. Juli 1908.
Anders als die Hohenzollernbrücke wurde der Südbrücke im zweiten Weltkrieg ein relativ starker Schaden zugefügt. Durch auf die Brücke abgefeuerte Bomben war die Brücke so weit zerstört worden, dass man einen Wiederaufbau für unmöglich hielt. Doch dann wurde sie erst provisorisch wiederhergestellt, dann später um einen Preis von ca. 10 Millionen Mark neu erbaut. Aufgrund ihrer ereignisreichen Geschichte wurde die Brücke unter Denkmalschutz gestellt. Die Brücke hat eine Länge von ca. 530 Metern.
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