Wer eine Ausbildung in einem bestimmten Beruf gemacht hat, ist nach dem Abschluss der Prüfung automatisch Freiberufler. Dazu gehören beispielsweise neben Anwälten und Ärzten auch alle künstlerischen Tätigkeiten. Viele Freiberufler wagen den Schritt in die Selbständigkeit, um ihr Leben frei gestalten zu können. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten, was sowohl im Positiven als auch im Negativen eine größere Rolle bei der Entscheidungshilfe spielen kann.
Selbständigkeit: Mehr Freiheit und mehr Arbeit
Im Prinzip ist jeder Freiberufler, der den Schritt in die Selbständigkeit wagt, für sich und für alles um ihn herum selbst zuständig. So geht es zum einen darum, Auftraggeber zu generieren, also Akquise zu betreiben. Ohne Aufträge verdienen Sie nichts. Hinzu kommt, dass Sie sich um alle anfallenden eigenen kaufmännischen Angelegenheiten kümmern müssen, was eher abschreckend wirken mag. Hier ist es im Prinzip unabdingbar, vieles einem Steuerberater des Vertrauens zu überlassen, wenn Ihre kaufmännischen und buchhalterischen Fähigkeiten nicht über Grundkenntnisse hinausgehen.
Das gilt insbesondere dann, wenn Sie als selbstständiger Freiberufler viele Auftraggeber gleichzeitig bedienen. Dabei fällt jedoch dann einiges an Buchhaltung an. Mehr Zeit für Ihre eigentliche Tätigkeit haben Sie, wenn Sie diese Aufgaben auslagern. Zur Selbständigkeit gehört zudem Werbung und dazu gehört im Zeitalter des Internets eine professionell gestaltete Webseite. Das Internet ist eine gute Möglichkeit, sich bekannt zu machen und Kunden zu gewinnen. Werbung ist ein wichtiger Aspekt bei der Selbstständigkeit.
Durchdachte Planung ist wichtig
Ein gutes und anschauliches Beispiel ist dieses professionelle Fotostudio in München. Das breite Angebot wird ansprechend vorgestellt. So hat der Kunde sofort eine Vorstellung davon, welche Qualität er erwarten kann. Professionalität ist für Selbständige also nicht nur bei der Arbeit selbst wichtig, sondern auch bei der Werbung von großer Bedeutung.
Können Sie dies alles nicht selbst erstellen oder nur zum Teil, müssen Sie sich auch für diese Aufgaben Hilfe vom Profi holen. Hierbei fallen wie beim Steuerberater Kosten an. Teilweise handelt es sich um einmalige Ausgaben, manche Kosten fallen monatlich an. All diese Ausgaben sollten Sie unbedingt berücksichtigen, wenn Sie eine Selbständigkeit ins Auge fassen. Der Weg in die Selbständigkeit erfordert nicht nur eine gute Planung. Eine gute Portion Mut ist gleichermaßen gefragt.
Die Vorteile des selbständigen Daseins als Freiberufler liegen klar auf der Hand. Sie können Ihren Beruf auf verschiedene Arten ausüben. Die Selbständigkeit ist nur eine Option. Sind Ihnen die Risiken einer selbständigen Tätigkeit zu groß oder haben Sie nicht die Möglichkeit dazu, können Sie Ihren Unterhalt in einem normalen Angestelltenverhältnis bestreiten. Mehr Freiheit und Unabhängigkeit ohne die Risiken einer Selbständigkeit erlangen Freiberufler als Freelancer.
Vom Freiberufler zum Freelancer
Wer den Begriff Freelancer hört, denkt wahrscheinlich zuerst an IT-Fachleute. Dabei sind fast alle freiberuflichen Tätigkeiten als Freelancer gefragt. Das Leben als Freelancer bringt einige Vorteile mit sich, wenn Sie privat unabhängig sind. Sie können durch die Lande ziehen, von Stadt zu Stadt, von Auftraggeber zu Auftraggeber und sich dabei den Platz aussuchen, an dem Sie sich wirklich sich wohlfühlen. Der Verdienst ist als Freelancer meist höher als im Angestelltenverhältnis. Beachtet werden sollte hierbei allerdings, dass in jedem Bundesland andere Lebenshaltungskosten entstehen können.
Nicht nur örtlich, auch zeitlich sind Sie Ihr eigener Herr. Sie nehmen nur die Aufträge an, die Sie möchten. Zudem arbeiten Sie immer wieder mit neuen Kollegen. Das kann manchmal zwar ein wenig anstrengend sein, aber auch bereichernd. Vorteilhaft ist insbesondere der Aspekt, dass Personalagenturen bei Freiberuflern oftmals die Vermittlung übernehmen. Als Freiberufler werden Sie zweckgebunden gesucht und gefunden. Ist der in der Kartei einer guten und seriösen Personalagentur, bei der sich auch gut Geld verdienen lässt, so wird es ihm an Auftraggebern kaum angeln, mangeln. Das erspart Ihnen die zeitaufwendige Akquise von Kunden.
Selbstständiger Freiberufler und Scheinselbständigkeit
Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Selbständigkeit: Als Freiberufler sollten Sie immer die Scheinselbständigkeit im Auge haben und sich gesetzlich gut informieren. Auch hier ist der Steuerberater ein hilfreicher Ansprechpartner. Wichtig ist, dass Sie immer mehr als nur einen Auftraggeber haben. Auch sollten Ihre Einnahmen sich auf verschiedene Auftraggeber verteilen. Beziehen Sie dauerhaft mehr als fünf Sechstel Ihrer Einnahme von ein und demselben Auftraggeber, liegt für Prüfer der Verdacht einer Scheinselbständigkeit nahe. Wird Ihnen eine Scheinselbständigkeit nachgewiesen, hat das sowohl finanzielle als auch rechtliche Folgen für Sie.
Absicherung für den Krankheitsfall und das Alter
Als Freiberufler können Sie in den Genuss zahlreicher Vorteile kommen, sowohl als Selbständiger als auch als Freelancer. Jede Medaille hat jedoch zwei Seiten, so auch das Freiberufler-Dasein. Sie können zwar Ihren Urlaub frei planen – auf Urlaubsgeld, wie Sie es in einem Angestelltenverhältnis bekommen, müssen Sie dafür verzichten. Um Ihre Krankenversicherung müssen Sie sich selbst kümmern. Die Beiträge als selbständiger Freiberufler sind relativ hoch. Trotzdem lohnt es sich auf jeden Fall, zusätzlich eine Krankengeldversicherung abzuschließen. Im Fall einer Krankheit haben Sie als Selbständiger keine Einnahmen.
Die Ausgaben für Versicherungen, Miete und Lebenshaltungskosten bleiben allerdings weiterhin Monat für Monat bestehen. Ohne Absicherung sind Ersparnisse schnell aufgebraucht und Sie verschulden sich. Im Normalfall greift eine Krankengeldversicherung ab dem 22. oder 43. Tag der Krankheit und sichert Sie für den Zeitraum von eineinhalb Jahren ab. Die gesetzliche Rentenversicherung betrifft nicht jeden Freiberufler. Ob Sie in Ihrem Beruf rentenpflichtig sind, hinterfragen Sie am besten bei der Rentenversicherungsanstalt oder beim Steuerberater. Zahlen Sie nicht in die Rentenkasse ein, müssen Sie selbst für Ihre Altersvorsorge sorgen.
Fazit
Es lohnt sich auf jeden Fall, Freiberufler zu sein. Mit der vorher getroffenen, richtigen Berufswahl stehen Ihnen viele Wege des Erfolgs offen. Wer Sicherheit bevorzugt, geht in ein Angestelltenverhältnis und täglich ins Büro. Das muss nicht negativ sein, sondern ist vor allem sinnvoll, wenn Sie ein sicherheitsbewusster Mensch sind. Ihr eigener Herr sind Sie in jedem Bereich, wenn Sie sich als Freiberufler tätig werden möchten oder gar schon seit einiger Zeit sind. Ein Freelancer-Dasein vereint eigentlich die Vorzüge beider Varianten.
Einfach ist der Weg in die Selbständigkeit nicht. Hier fallen viele kaufmännische Aufgaben an, für die Sie im Regelfall professionelle Hilfe benötigen. Nicht immer verläuft der Weg zum Erfolg gerade. Wahrscheinlich werden Sie den einen oder anderen Stein aus dem Weg räumen. Dafür sind Sie Ihr eigener Herr – und bedenken Sie, Ihr beruflicher Weg sollte nicht nur erfolgreich sein, sondern auch erfüllend.
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