Jahr für Jahr gehen immer weniger Menschen bei den Verkehrsunfällen ums Leben, die Zahl der Motorrad-Opfer sinkt jedoch viel langsamer. Pro Jahr verunglücken auf den deutschen Straßen etwa 1.000 Motorradfahrer tödlich. Jeder Unfalltote ist selbstverständlich ein kaum zu begreifendes Leid für die Familienangehörige, nahe Verwandte, Freunde, Gleichgesinnte und Kollegen. Jeder Unfalltote bedeutet einen Unfalltoten zu viel. Dabei ist das Motorradfahren einer der schönsten Hobbys überhaupt. Man kann sich mit Gleichgesinnten treffen, viel Spaß am Unterwegssein haben, beim Motorradfahren eine sportliche Herausforderung suchen und sich verbunden mit der Natur fühlen. Die Lust, ein eigenes Motorrad zu besitzen und über die Landstraßen zu brausen, scheint ungebremst zu sein: In den letzten Jahren stieg der Motorrad-Bestand in Deutschland um 175 Prozent.
Auf den deutschen Straßen sind derzeit über vier Millionen Motorräder unterwegs. Die meisten Unfälle passieren innerhalb von Ortschaften (etwa 70 Prozent), nur 30 Prozent werden außerorts registriert. Trotz dieser Zahlen kommen 68 Prozent der tödlich verunglückten Motorradfahrer außerhalb von geschlossenen Ortschaften ums Leben. Rund 82 Prozent der gesamten Unfälle passieren am Tag, etwa 91 Prozent der Unfallopfer verloren ihr Leben bei besten Wetter- und Straßenbedingungen (kein Regen oder Nebel).
Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit dem Motorrad
- man sollte sicherheitshalber nur solche Maschinen kaufen, die zu einem selbst passen und bei denen man überzeugt ist, sie bei Fahren im Griff zu behalten
- im Falle eines Unfalls ist der richtige Versicherungsumfang enorm wichtig. Alles zum Thema „Motorrad und Versicherung“ kann man im online Motorrad-Ratgeber erfahren.
- Motorradfahren sollte als Sport betrachtet werden. Diese Tatsache ist mit einigen Auflagen verbunden: Man muss körperlich und auch mental fit sein sowie sein Leistungsvermögen zu jeder Zeit richtig einschätzen können, um sicher unterwegs zu sein.
- vor jeder Fahrt sollte das Motorrad gründlich überprüft werden. Dabei sollte man mindestens die Reifen, Bremsen und Beleuchtung auf die Funktionstüchtigkeit hin überprüfen.
- die passende Wahl der Bekleidung: Für sich selber als Fahrer und für den Beifahrer sollte Kleidung gewählt werden, die sicher und in der Farbwahl kontrastreich ist. Der Schutzhelm sollte ECE-Norm geprüft sein und optimal sitzen.
- als Fahrer sollte man zumindest über die richtige Blickführung, Lenk- und Kurventechnik wie auch die Schräglage Bescheid wissen. Solche Sachen sollen regelmäßig im Rahmen von Fahrsicherheitstrainings trainiert werden.
- auch das Bremsen oder Ausweichen und Flucht ins Gelände sind Techniken, die ein entsprechendes Training benötigen.
- um sein eigenes Leben zu schützen sollte man möglichst vorausschauend, defensiv und in solchem Tempo fahren, bei dem genügend Reserven vorhanden sind, um bei unerwarteten Situationen schnell und sicher reagieren zu können.
- als Fahrer sollte man an seinem „siebten Sinn“ arbeiten, um die Fehler anderer Verkehrsteilnehmer zu kalkulieren.
Die Auswahl der richtigen Kleidung
Nicht nur das Zweirad sollte regelmäßig auf Mängel überprüft werden, um eine optimale Sicherheit für den Fahrer zu gewährleisten. Auch die Kleidung, welche beim Fahren getragen wird, sollte bestimmte Kriterien erfüllen. Vor allem bei der Auswahl des Helms sollte auf die folgenden drei Punkte geachtet werden:
- Auf das ECE-Siegel achten: ECE ist die Abkürzung für „Economic Comission of Europe“. Es handelt sich dabei um ein weißes Siegel mit einem schwarzen Kreis, welches garantiert, dass bestimmte Mindestanforderungen in Bezug auf Qualität und Sicherheit erfüllt sind. Die Helme müssen zum Beispiel eine bestimmte Größe und Form haben und die Mindestbelastbarkeit des Kinnriemens ist festgelegt.
- Die richtige Größe: Der Helm darf auf keinen Fall rutschen, gleichzeitig aber auch nicht zu eng sein. Für Kinder sollte man auf Spezialhelme zurückgreifen, da diese extra so konzipiert sind, dass sie die Nackenmuskulatur schonen.
- Helm regelmäßig austauschen: Nur kleine Reparaturen dürfen vom Fachmann vorgenommen werden, wie zum Beispiel die Erneuerung des Kinnriemens oder kleinere Beschädigungen am Riemen und Innenstoff. Bei größeren Blessuren sollte der Helm ausgetauscht werden. Dieses sollte laut den Prüforganisationen auch regelmäßig nach fünf bis sechs Jahren geschehen, auch wenn äußerlich keine Beschädigungen des Helms zu erkennen sind.
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