Seit Jahren steigen die Strompreise, und das, obwohl die Strommarktliberalisierung durch eine größere Auswahl an Stromlieferanten einen blühenden Markt mit günstigen Preisen bescheren sollte. Für viele unnötig hohe Stromrechnungen sind die Verbraucher selbst schuld.
Wer kann mit gutem Gewissen behaupten, sich Mal mit dem Thema Stromtarife auseinandergesetzt zu haben? Scheinbar nicht genügend Stromverbraucher, denn viele von ihnen sitzen im teuren Grundversorgungstarif – dieser ist bekanntlich der teuerste. Gründe dafür gibt es viele:
- Angst vor einem Stromausfall beim Stromanbieterwechsel.
- Der Verbraucher weiß nicht, dass er den Stromanbieter wechseln kann.
- Der Verbraucher weiß nicht, wie einfach der Stromanbieter-Wechsel ist.
- Es ist bequemer, den aktuellen Stromtarif zu nutzen.
Wirklich gute Gründe sind die obigen keineswegs. Insbesondere dann nicht, wenn sie den Stromkunden unnötig viel Geld kosten.
Sinken die Strompreise in absehbarer Zeit?
Wie dieser Artikel beschreibt, versicherten uns Fachleute im Mai bereits, dass die Strompreise sinken würden. Zuvor beschrieb die Umweltorganisation Greenpeace ein ähnliches Szenario im Januar dieses Jahres. Nun könnte es so weit sein. Das Umlagen-Konto für die EEG ist besser gefüllt denn je, mit stolzen 1,06 Milliarden Euro. Noch vor einem Jahr war es mit 1,5 Milliarden Euro weit im Minus. Experten haben errechnet, dass die Umlage, welche 18 Prozent des Strompreises ausmacht, von 6,24 Prozent auf 5,8 Prozent je Kilowattstunde (kWh) sinken könnte. Wie hoch die Umlage im nächsten Jahr sein wird, erfahren Stromkunden ab dem 15. Oktober.
Strompreise selbst in die Hand nehmen
Wer nicht auf sinkende Strompreise hoffen möchte, der kann seine Stromrechnung selbst verringern. Mit dem Vergleichstool von Verivox hat jeder Stromkunde die Möglichkeit, einen kostenlosen und unverbindlichen Strompreisvergleich durchzuführen. Dazu benötigen Verbraucher lediglich ihre Postleitzahl sowie den Jahresverbrauch. Wer seinen Jahresverbrauch nicht kennt, kann ihn von seiner letzten Rechnung ablesen oder orientiert sich an diesen Schätzwerten:
Haushalt | Verbrauch p. J. |
---|---|
Singles | 1.500 kWh |
Paare | 2.800 kWh |
Familien | 4.000 kWh |
Großfamilien | 6.000 kWh |
Beim Vergleich der Angebote sollten Kunden auf die attraktiven Konditionen der Anbieter achten. Sie gewähren Neukunden häufig Sofortboni, die sie innerhalb weniger Tage nach Lieferbeginn auszahlen. Neben dem Preis sollten aber auch die Tarifbedingungen stimmen. Sehr sinnvoll ist zum Beispiel eine Preisgarantie aber auch möglichst kurze Kündigungsfristen.
Nachdem der Stromrechner alle verfügbaren Angebote angezeigt und der Verbraucher diese verglichen hat, kann er direkt im Anschluss online wechseln. Der Wechsel ist unkompliziert und wird meist vom neuen Stromanbieter durchgeführt. Somit müssen sich Stromkunden nicht mit unnötig komplizierten Formularen auseinandersetzen.
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