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Wandern: Die Auswirkungen auf unseren Körper

Der moderne Mensch bewegt sich zu wenig – dabei verbessern schon kurze Strecken die Fitness. Selbst Medizinern gilt Bewegung heute als Allheilmittel gegen Krankheiten. Hausärzte empfehlen Wandern ihren Patienten, jede Reha-Klinik hat es im Programm. Wandern ist gut für Körper und Seele. Kein Wunder also, dass der Sport in jüngster Zeit ein Comeback erlebt. Doch was genau bringt die Kombination aus Höhenluft und Bewegung für Figur, Fitness und Gesundheit? Und wie kann Wandern sogar aus dem Seelentief helfen?

Während unsere Vorfahren etwa 15 Kilometer am Tag liefen, schaffen moderne Menschen durchschnittlich gerade einmal 800 bis 1000 Schritte, also 500 Meter täglich. Obwohl es das Natürlichste auf der Welt ist, sich zu Fuß fortzubewegen, verlernen wir das Gehen und Wandern. Dabei reichen 30 Minuten Gehen an 5 Tagen in der Woche bereits aus, um gesund zu bleiben. Bereits 3000 Schritte mehr pro Tag dienen als idealer Einstieg ins Wandern – und damit auch zur umfassenden Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden.

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Regelmäßiges Gehen oder Wandern hat nachgewiesenermaßen positive Wirkungen auf den gesamten Organismus: Das Immunsystem wird gestärkt, der Bluthochdruck sinkt, die Blutfettwerte verbessern sich und das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt. Wer regelmäßig losmarschiert, hat außerdem ein geringeres Risiko, an Krebsarten wie Brustkrebs oder Darmkrebs zu erkranken. Auf Fettstoffwechsel- und Zuckerstoffwechselstörungen sowie auf Gelenke, Skelett und Muskulatur wirkt sich die Bewegung ebenfalls vorteilhaft aus. Wandern kann sogar Osteoporose vorbeugen und Rheumabeschwerden lindern. Bewegung im Freien gilt zudem – vor allem in höheren Lagen durch die Anregung der Stammzellenbildung – als Jungbrunnen und – weil es die Pfunde ohne Jojo-Effekt schwinden lässt – als Schlankheitsmittel.

Der Sport stärkt jedoch nicht nur das körperliche, sondern auch das seelische Wohlbefinden: Wandern als Ausdauertraining wird eingesetzt zur Stimmungsaufhellung, als Stressventil, bei Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen wie Tinnitus. Zugleich werden durch die Eindrücke der Natur und durch das Zusammenspiel von Farben und Licht Glückshormone ausgeschüttet, die gegen Depressionen helfen. Nicht zuletzt wird Wandern sogar im Kampf gegen (Alters-)Demenz eingesetzt: Es mindert das Risiko, die Entwicklungsgeschwindigkeit und die Ausprägung.

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Auch der Zusatzfaktor Natur spielt eine große Rolle: Der Blick über weite Felder, die Stille im Wald oder die Farben einer Sommerwiese bringen der Seele Frieden und entspannen. Der Kontakt mit der Natur mindert geistige Erschöpfungserscheinungen und steigert die Kreativität. Beim Wandern zählt nur der gegenwärtige Moment, es geht um das reine Sein. Fällt man dann abends müde ins Bett, so hat die Zufriedenheit ihren Höhepunkt erreicht.

Damit das Wandern tatsächlich auch erholsam ist, gilt es, einige Punkte zu berücksichtigen: Schwitzen darf sein – Auspowern jedoch ist verboten. Der ideale Maßstab: Es darf gerade so anstrengend sein, dass die Unterhaltung mit Mitwanderern noch möglich ist. Völlig Untrainierte sollten daher zunächst nur in ebenen oder leicht hügeligen Gebieten wandern. Erfahrene Zeitgenossen können Bergwanderungen auch in steilerem Gelände in Angriff nehmen. Akute oder chronisch Kranke sollten sich nur bei stabilem Gesundheitszustand auf Wanderschaft begeben. Herz-Kreislauf-Patienten sollten immer ihr eigenes Tempo wählen. Auch die richtige Vorbereitung ist das A und O für ein gesundes und angenehmes Wandern. Dazu zählt die richtige Ausrüstung wie festes Schuhwerk, Regenschutz sowie ausreichend Proviant, aber auch ein ausreichendes Training. Wem dafür die Zeit fehlt, sollte seinen Ehrgeiz drosseln und einfachere Touren wählen.

Artikelbild: © everst / Shutterstock