Der Herbst ist nicht nur eine Jahreszeit, in der Bäume ihre Blätter abwerfen und viele Tiere in den Winterschlaf fallen, sondern auch die Zeit, in der Zugvögel ihre große Reise in den Süden antreten. Sie bleiben dort den gesamten Winter über und machen sich erst im Frühjahr wieder auf den langen Weg zurück in den Norden. Aber warum das ganze? Warum nehmen Kraniche, Störche und weitere Zugvögel diese lange strapazierende Reise auf sich? Warum bleiben sie nicht im warmen Süden?
Bessere Nahrungsvoraussetzungen im Süden
Einheimische Vogelarten, wie zum Beispiel die Elster>, die Kohlmeise oder der Habicht, gehören zu den sesshaften Vögeln und bleiben den gesamten Winter über im Norden und suchen sich dort geeignete Orte zum Überwintern, wo sie außerdem noch genug Nahrung finden. Das ist einer der Gründe, warum Zugvögel in den Süden fliegen und dort den Winter verbringen. Sie ziehen dort hin, wo sich bessere Nahrungsgrundlagen bieten. Vorallem Insektenfresser haben dadurch im Norden wenig Chancen, genügend Nahrung zu finden, weil im Winter wenig Insekten zu finden sind und sie sich diese noch mit den im Norden verweilenden Vogelarten teilen müssten. Deswegen würden viele Vögel verhungern, weil der Norden im Winter keine Futterquelle für alle Vogelarten zu bieten hat und alle Vögel um Nahrung und Lebensraum konkurrieren müssten.
Die Rückkehr
Die Winterquartiere sind oft nur eine Notlösung für die Zugvögel, weil es dort mitunter sehr heiß und trocken werden kann und dort ebenfalls Vogelarten leben, die das ganze Jahr über bleiben. Somit ist klar, dass es sie im Frühling wieder zurück in den Norden zieht.
Da sich die Lage im Frühjahr wieder ändert und verbessert, kommen die Zugvögel zurück. Die europäischen Länder sind in den warmen Monaten ein Paradies für alle Vogelarten, weil sie nicht nur genügend Nahrung aufweisen, sondern auch genügend Nistplätze bieten. Somit gibt es im Norden die optimalen Verhältnisse zur Aufzucht von Jungen, welche die Zugvögel dazu bringen die lange Reise zurück in den Norden im Frühjahr wieder auf sich zu nehmen.
Aus diesem Grund bleiben die Pendler nicht im warmen Süden, sondern sind immer da, wo sie die höchste Überlebenschance und die besten Voraussetzungen für die Aufzucht von Nachwuchs haben.
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