Jeder kennt das Gefühl in einen leeren Raum oder Saal zu treten und den Widerhall von jedem Schritt oder jedem Wort zu hören. Bei dem Nachklang von jedem kleinsten Geräusch handelt es sich um das Phänomen des Halls. Woher dieser meist unangenehme Effekt kommt und warum nicht jeder Raum davon betroffen ist, lässt sich erklären.
Die Oberflächen wie zum Beispiel Decken, Wände oder Böden in den Räumen werfen den Schall der erzeugten Geräusche zurück. Somit wandert der Ton mehrmals in verschiedene Richtungen durch den Raum, sodass wir Menschen ihn auch mehrfach wahrnehmen können. Das Material der Oberflächen spielt beim Hall ebenfalls eine wichtige Rolle. Ist ein Raum vollständig möbliert mit Polstermöbeln, Gardinen oder abgehangenen Decken, so entsteht keine Oberfläche auf der ein Schall gut reflektiert werden kann. Die weichen Oberflächen verschlucken die Töne und verringern somit den Nachhall deutlich. Das erklärt, warum man in der eigenenen Wohnung, wenn sie vollständig eingerichtet ist meistens keinen Hall hört, man jedoch in einem Badezimmer, wo nur das nötigste an Möbeln und wenig Polster und Stoffe drin zu finden sind auch mit einem Widerhall zu tun hat.
Harte Oberflächen wie Stahl, Parkett, Beton oder Glas können den Schall kaum absorbieren, wodurch ein großer Nachhall erzeugt wird. Die Töne werden umso häufiger zurückgeworfen und der Hall hält dadurch lange an. Je besser die Oberfläche ist, um den Schall zu reflektieren, desto öfter wird der Ton zurückgeworfen und desto länger hält der Nachhal in dem Raum an.
Beobachten kann man den Hall besonders gut in großen Räumen wie Kirchen, Schwimmhallen oder Höhlen, da diese meist keine Absortionsflächen haben, um den Schall zu vermindern.
Da für viele Menschen ein Nachhall eher als unangenehm empfunden wird und die Sprachverständlichkeit stark darunter leidet, sollte man sich für bestimmte Anlässe auch die entsprechenden Räumlichkeiten aussuchen, in denen der Nachhall wenig Erzeugungskraft hat.
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