Wasserdichte Uhren erweisen sich im Alltag als überaus praktisch, da diese auch beim Händewaschen nicht zwangsläufig abgenommen werden müssen und sogar einem starken Regenschauer bedenkenlos standhalten. Gekennzeichnet sind wasserdichte Modelle häufig mit der Abkürzung atm und einer Zahl – was gerade bei unerfahrenen Käufern für Verwirrung sorgt. Nachfolgend erklären wir, wofür atm steht und welche Bedeutung die Atmosphären-Angaben bei wasserdichten Uhren haben.
Wofür steht die Abkürzung atm?
Atm ist das Einheitszeichen für die physikalische Atmosphäre, die jedoch seit dem Jahr 1978 nicht mehr als Einheit für Druck verwendet wird. Dennoch kennzeichnen viele Uhrenhersteller ihre Uhren noch immer mit atm, anstatt die Wasserdichtigkeit in Metern oder bar anzugeben. Ein bar entspricht hierbei 0,980665 atm – somit sind beide Werte nahezu gleich. Bei vielen Uhren befindet sich die Atmosphären-Angabe auf dem Gehäusedeckel und das Ziffernblatt enthält zusätzlich die Meter-Angabe. Fälschlicherweise gehen viele Nutzer davon aus, dass es sich bei der Meter-Angabe um die Tauchtiefe handelt. Dies ist jedoch nicht korrekt – vielmehr gibt diese Angabe den Prüfdruck an, der bei der Prüfung der Wasserdichtigkeit zum Einsatz kam.
An Land herrscht auf Meereshöhe ein Luftdruck von einem bar. Je weiter man unter Wasser taucht, desto höher wird der Druck. Der Druck steigt jeweils alle zehn Meter um ein bar an. Bei einer Tauchtiefe von zehn Metern beträgt der Druck dementsprechend zwei bar. Bei zwanzig Metern unter der Wasseroberfläche liegt der Druck bei drei bar.
Was sagen die Atmosphären-Angaben über die Wasserdichtigkeit aus?
Der Begriff „wasserdicht“ ist durchaus irreführend, denn auch wenn die Uhren mit diesem Hinweis verkauft werden, hält nicht jedes Modell auch ein Bad aus oder kann unter der Dusche getragen werden. Entscheidend ist hierbei immer die Angabe über die Wasserdichtigkeit der jeweiligen Uhren:
1 atm = 1bar:
Eine Uhr mit der Angabe 1 atm ist nur bedingt vor Spritzwasser geschützt und sollte daher beim Händewaschen am besten abgenommen werden.
3 atm = 3bar:
Die Angabe 3 atm sagt aus, dass die Uhr auf eine Wasserdichtigkeit bis 3 bar getestet wurde. Uhren mit dieser Atmosphären-Angabe sind spritzwassergeschützt und können daher auch bedenkenlos beim Händewaschen, im Regen oder beim Geschirrspülen getragen werden.
5 atm = 5 bar:
Uhren mit der Angabe 5 atm können auch beim Baden oder Duschen getragen werden, ohne dass Wasser in das Gehäuse eintritt. Allerdings sollte dies nicht regelmäßig der Fall sein, da Seife und Badezusätze die Uhrendichtungen angreifen können, was wiederum dazu führen kann, dass am Ende doch Wasser eintreten kann.
10 atm = 10 bar:
Die Angabe 10 atm sagt aus, dass bei der Prüfung der Wasserdichtigkeit ein Prüfdruck von bis zu 10 bar angewendet wurde. Damit eignen sich die Uhren für den Einsatz beim Wassersport, wie etwa schwimmen oder schnorcheln. Allerdings handelt es sich hierbei um keine Taucheruhr und sollte daher vor dem Tauchen unbedingt abgenommen werden.
20 atm = 20 bar:
Uhren mit der Atmosphären-Angabe 20 atm werden auch als Taucheruhren bezeichnet und können daher auch beim Sporttauchen getragen werden. Geprüft wird die Wasserdichtigkeit hier auf einen Druck bis 20 bar.
Wasserdichte Uhren benötigen eine regelmäßige Wartung
Auch wenn eine Uhr vom Hersteller als wasserdicht verkauft wird, so ist dieser Zustand jedoch leider nicht von Dauer. Bei Modellen, bei denen Dichtungen dafür sorgen, dass das Wasser nicht eintreten kann, sollten diese ungefähr alle drei Jahre ausgetauscht werden. Auch nach dem Wechsel der Batterie müssen die Dichtungen gewechselt werden, da diese durch das Öffnen des Gehäusedeckels beschädigt werden können. Auch durch Stöße oder das Herabfallen der Uhr kann die Wasserdichtigkeit beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund sollten wasserdichte Uhren regelmäßig gewartet werden, um mögliche Beeinträchtigungen erkennen zu können, bevor diese einen Wasserschaden erleiden, der eventuell nicht mehr repariert werden kann.
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