Ein Kind großzuziehen ist keine leichte Aufgabe und vor allem ist sie auch nicht billig – Kinder kosten sozusagen ein kleines Vermögen. Die Kosten für die Erziehung eines Kindes können je nach Einkommensniveau, Lebensstil und anderen Variablen wie Gesundheits- und Kinderbetreuungskosten stark variieren. Von Windeln bis hin zu Studiengebühren können sich die Kosten für die Erziehung eines Kindes schnell summieren. Es kursieren zahlreiche Modellrechnungen und Studien auf unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen, meist wird jedoch als Anhaltspunkt auf die Berechnung des Statistischen Bundesamtes verwiesen.
Die anfallenden bzw. zu erwartenden Kosten für ein Kind werden in der Regel in drei Altersgruppen unterschieden. Gestaffelt werden hierbei die Altersgruppen Babys und Kleinkinder von 0 bis 6 Jahren, Kinder von 6 bis 12 Jahren und Teenager von 12 bis 18 Jahren. Mit welchen ungefähren Kosten werdende Eltern und solche, die es werden wollen, rechnen können, erläutern wir nachfolgend einmal etwas ausführlicher.
Babys und Kleinkinder von 0 bis 6 Jahren
Noch bevor Eltern das Krankenhaus mit ihrem Baby verlassen, fangen die Kosten bereits an zu steigen. Bereits vor der Entbindung häufen sich die Anschaffungen: Für die Einrichtung des Kinderzimmers, Autositz, Kinderwagen, Windeln sowie Kleidung für die ersten Wochen und Monate können hier durchaus Kosten zwischen 3.000 und 5.000 Euro entstehen.
An monatlichen laufenden Kosten für Nahrung, Kleidung, Spielzeug, Windeln, Möbel etc. ist laut Studie des Statistischen Bundesamtes mit ungefähr 587 Euro zu rechnen. Das wären also im Jahr rund 7.000 Euro und in den ersten sechs Lebensjahren rund 42.000 Euro. Nicht enthalten sind hier beispielsweise Betreuungskosten für Kita, Kindergarten oder Krippe. Die Kosten hierfür können ebenfalls zwischen 150 und 400 Euro monatlich betragen, diese Kosten sind zudem stark wohnortabhängig und regional unterschiedlich.
Kinder von 6 bis 12 Jahren
Auch wenn man das vielleicht nicht glauben kann: Je älter die Kinder werden, umso höher werden in der Regel die Kosten. Die Ansprüche werden höher in Bezug auf Freizeit, Spielwaren und Kleidung. Bereits ab der Einschulung steigen die laufenden monatlichen Kosten. Für die Schule kommen Kosten auf, beispielsweise für Unterrichtsmaterialien, Schulrucksack und Co, weiterhin gilt es Klassenfahrten zu finanzieren.
Laut Berechnung des Bundesamtes kosten Kinder zwischen 6 und 12 Jahren ihre Eltern rund 686 Euro im Monat. Das wären in der Altersgruppe 6 bis 12 Jahre nun jährlich rund 8.000 Euro und insgesamt in diesen Jahren knapp 50.000 Euro. Auch bei diesen Kosten sind Betreuungskosten nicht mit einberechnet, ebenso wenig wie beispielsweise die gemeinsamen Sommer-Urlaube mit der Familie oder die möglicherweisen kostspieligen Hobbys der Kinder.
Teenager von 12 bis 18 Jahren
In dieser Altersgruppe steigen die Kosten noch einmal und liegen nun bei durchschnittlich 784 Euro pro Monat für ein Kind. Die Hauptgründe für die hohen Kosten: Die Kinder haben erneut höhere Ansprüche an Kleidung und wachsen schnell, was wiederum einen erhöhten Bedarf an Kleidung bedeutet. Teenager essen mehr und benötigen Taschengeld. Auch können hier Schulgeld etc. höher ausfallen.
Jährlich können Eltern also für ihre Kids von 12 bis 18 Jahren mit einer Summe von rund 9.400 Euro rechnen, insgesamt in diesen Jahren mit rund 56.000 Euro. Auch hier sind Posten wie beispielsweise Betreuungskosten, Urlaube, der Führerschein, das Auto für den Nachwuchs oder das langersehnte Smartphone noch nicht enthalten.
Staatliche Hilfe: Kindergeld, Elterngeld & Co.
Das Kindergeld ist eine monatliche Zahlung der deutschen Regierung an Eltern oder Erziehungsberechtigte von Kindern unter 18 Jahren. Die Höhe des Kindergelds richtet sich nach der Anzahl der Kinder im Haushalt. Aktuell liegt das Kindergeld bei 219 Euro monatlich für das erste und das zweite Kind, beim dritten Kind sind es 225 Euro und ab dem vierten Kind 250 Euro monatlich.
Neben dem Kindergeld gibt es auch das Elterngeld, das an Eltern gezahlt wird, die während des ersten Lebensjahres ihres Kindes von der Arbeit freigestellt sind. Die Höhe des Elterngeldes richtet sich nach dem Einkommen der Eltern und beträgt in der Regel durchschnittlich zwischen 65 und 67 Prozent des bisherigen Einkommens.
Für die Mütter gibt es zudem das sogenannte Mutterschaftsgeld. Dieses wird an Mütter ausgezahlt, die Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind und Anspruch auf Krankengeld haben. Ausgezahlt wird dabei das aktuelle Nettogehalt und zwar im Zeitraum von sechs Wochen vor der Geburt bis acht Wochen nach der Geburt.
Schließlich gibt es auch Wohngeld oder einen Kinderzuschlag, was Familien mit geringem Einkommen bei den Kosten für die Kinderbetreuung unterstützt. Die Höhe dieser Leistung richtet sich ebenfalls nach dem Einkommen und der Familiengröße. All diese Leistungen sollen Familien dabei helfen, die mit der Kindererziehung verbundenen Kosten zu tragen.
Beim zweiten Kind wird es günstiger
Eine gute Nachricht gibt es für Eltern, die mehrere Kinder haben möchten: Ab dem zweiten Kind wird es etwas günstiger. Das hat den Hintergrund, dass beispielsweise Einrichtungsgegenstände, Erstaustattung und Zubehör wie Autositz, Kinderwagen usw. erneut verwendet werden können und nicht noch einmal neu angeschafft werden müssen. Auch Kleidung kann durchaus an die jüngeren Kinder „vererbt“ und ein weiteres Mal wiederverwendet werden.
Finanzielle Sorgen und zu hohe Kosten
Bevor man Kinder bekommt, gibt es viele Dinge zu bedenken. Finanziell müssen Sie auf die Kosten für die Erziehung eines Kindes vorbereitet sein. Dazu gehört alles, von Nahrung und Kleidung bis hin zu Bildung und Gesundheitsfürsorge. Sie müssen auch die Kosten für die Kinderbetreuung einkalkulieren, wenn Sie nach der Geburt eines Kindes wieder arbeiten wollen. Neben den finanziellen Aspekten müssen Sie auch Ihre persönliche Beziehung zu Ihrem Partner berücksichtigen. Ein Kind großzuziehen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die selbst die stärkste Beziehung belasten kann.
Sie müssen sicher sein, dass Sie beide bereit sind, Eltern zu sein, und dass Sie bereit sind, für Ihre Familie Opfer zu bringen. Schließlich sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, um Ihren eigenen Lebensstil zu bewerten und zu sehen, ob er mit der Elternschaft vereinbar ist. Wenn Sie gerne reisen oder lange arbeiten, müssen Sie vielleicht Ihre Prioritäten neu bewerten, sobald Sie Kinder haben. Kinder zu bekommen ist eine wichtige Entscheidung, aber wenn Sie sich die Zeit nehmen, alle beteiligten Faktoren zu berücksichtigen, können Sie sicher sein, dass Sie die beste Entscheidung für sich und Ihre Familie treffen.
Geld sparen
Es ist kein Geheimnis, dass es teuer ist, Kinder zu haben. Von den Kosten für die Kinderbetreuung bis hin zu den Preisen für Kleidung und Aktivitäten – es gibt viele Möglichkeiten, wie Kinder Ihr Budget belasten können. Aber es gibt auch eine Reihe von Möglichkeiten, wie Sie mit Kindern Geld sparen können. Eine Möglichkeit, Geld zu sparen, besteht darin, kostenlose oder kostengünstige Aktivitäten zu nutzen. Es gibt viele Museen, Parks und Gemeindeveranstaltungen, die für Familien kostenlosen oder ermäßigten Eintritt anbieten. Außerdem können Sie Geld sparen, wenn Sie beim Einkaufen von Kleidung und Spielzeug von Schlussverkäufen und Ausverkaufsartikeln profitieren oder sich bei Second-Hand umsehen.
Zur Geburt gibt es in der Regel von vielen Seiten Geschenke für Mutter und Baby, geben Sie hier durchaus Tipps und Anregungen weiter, welche Spielzeuge sich für Babys am besten eignen. Sie dürfen hier auch Wünsche äußern, was Sie benötigen – das gilt selbstverständlich auch für Geburtstage oder beispielsweise Weihnachten. Oft sind Familie und Freunde froh, wenn sie mit einem passenden Geschenk gleichzeitig schenken und helfen können. Wenn Sie zudem auf Ihre Ausgaben achten und Angebote wahrnehmen, können Sie die Kosten für die Erziehung eines Kindes wieder etwas ausgleichen.
Fazit
Ein Kind großzuziehen kann aufregend und beängstigend zugleich sein. In finanzieller Hinsicht ist es wichtig, die mit der Erziehung eines Kindes verbundenen Kosten zu bedenken, bevor man sich für ein Kind entscheidet. Neben den finanziellen Überlegungen ist es auch wichtig, den Lebensstil und die Beziehung zum Partner zu überprüfen, um sicherzugehen, dass man für die Aufgabe der Kindererziehung bereit ist. Die deutsche Regierung bietet eine gewisse finanzielle Unterstützung durch Programme wie Kinder- und Elterngeld, die helfen können, einige der anfallenden Kosten auszugleichen. Die Erziehung eines Kindes ist zwar keine leichte Aufgabe, aber mit der richtigen Planung und Vorbereitung kann sie eine unglaublich lohnende Erfahrung sein und kein oder zumindest kaum ein Elternteil würde darauf verzichten.