Aktien, Festgeld oder Sparbrief – Es gibt viele Optionen für Menschen, die ihr Geld anlegen möchten. Nach wie vor erfreuen sich der Sparbrief, das Tagesgeld und das Festgeld bei den Deutschen einer großen Beliebtheit, weil sie mit einer hohen Sicherheit verbunden sind. Allerdings bringen sie kaum noch Rendite.
Aktien können im Gegensatz dazu eine deutlich größere Rendite erzielen. Sie sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Dasselbe gilt für Crowdinvesting und Kryptowährungen, die zwei recht moderne Anlageformen darstellen. Viele deutsche Sparer sind daher nicht sicher, wie sie ihr Geld 2018 am besten anlegen sollten. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sich individuell zu den verschiedenen Möglichkeiten zur Geldanlage beraten zu lassen, um die beste Anlageform zu finden.
Die meisten Deutschen schrecken vor Anlagealternativen zurück
Laut einer Umfrage der Deutschen Bank glauben 40 Prozent aller Befragten, dass das Zinstief noch ein bis drei Jahre anhält, während 18 Prozent der Teilnehmer sogar davon ausgehen, dass die Zinsen erst in vier bis sechs Jahren wieder steigen. Insgesamt 15 Prozent sind noch pessimistischer: Sechs Prozent rechnen erst nach sieben bis zehn Jahren und neun Prozent sogar erst nach mehr als zehn Jahren wieder mit steigenden Zinsen.
Gleichzeitig ergab die Umfrage aber auch, dass viele deutsche Sparer vor alternativen Anlageformen zurückschrecken und weiter auf das klassische Sparbuch setzen – obwohl die Rendite dabei verschwindend gering ist. Umso wichtiger ist es, für Aufklärung zu sorgen. Doch welche Anlageformen eignen sich aktuell für Sparer am meisten?
Mit Aktien konnten Anleger 2017 die größte Rendite erzielen
Ein aktueller Bericht vom Bundesverband deutscher Banken zeigt, dass Anleger im letzten Jahr mit Aktien die größte Rendite erzielen konnten. Etwa elf Prozent Rendite brachten deutsche Aktien ein. Im Gegensatz dazu konnten Personen, die auf Festgeld, Spareinlagen, Sparbrief oder Tagesgeld gesetzt haben, lediglich geringe Zinsen von nicht einmal einem Prozent erzielen. Daran ist die Niedrigzinsphase schuld, die schon seit einigen Jahren anhält. Wegen ihr haben die Banken selbst sehr hohe Kosten und können Anlegern daher kaum noch Zinsen bieten.
Des Weiteren zeigte der Bericht, dass vermeintliche Klassiker unter den Geldanlagen wie etwa Gold im letzten Jahr ebenfalls nicht überzeugen konnten. Dem Bankenverband zufolge verloren Deutsche, die im vergangenen Jahr 10.000 Euro in den Rohstoff investierten, 160 Euro. Im Vergleich dazu gab es 2016 noch ein deutliches Plus für Anleger, die auf Gold setzten. Solche Kursschwankungen, die auch im deutschen Aktienmarkt denkbar sind, sind der Grund dafür, dass viele Sparer trotz der möglichen höheren Rendite lieber auf altbewährte Sparanlagen setzen.
Bei Aktien sollte immer das Risiko im Auge behalten werden
Die Untersuchung vom Bundesverband deutscher Banken kam zu dem Schluss, dass Aktien im vergangenen Jahr die einzige Anlageform darstellten, mit der Sparer rentable Gewinne von gut zehn Prozent erzielen konnten. Bei einem Aktieninvestment kaufen die Anleger Aktien von einem Unternehmen. Sofern der Wert des Unternehmens steigt, klettert auch der Wert der Aktie. Sollte die Firma Probleme haben, verliert die Aktie an Wert.
Das bedeutet, dass Aktiengeschäfte immer vom Erfolg des jeweiligen Unternehmens abhängen und somit mit einem gewissen Risiko verbunden sind. Finanzexperten empfehlen daher gerade unerfahrenen Anlegern, nicht in einzelne Aktien zu investieren, sondern direkt Fonds zu kaufen. Dabei wird das Geld auf mehrere Aktien aufgeteilt, sodass sich das Risiko für starke Einbußen minimiert. Außerdem sollten sich Anleger beraten lassen, bevor sie erstmals in Aktien investieren.
Crowdinvesting – Unternehmensanleihen für eine hohe Rendite
Ganz ähnlich wie die Geldanlage mit Aktien funktioniert das Crowdinvesting. Hier investieren vor allem Kleinanleger mithilfe von speziellen Plattformen Geld in ein Unternehmen. Letzteres finanziert sich dadurch. Im Gegenzug beteiligen die Unternehmen die Sparer an den Unternehmensgewinnen. So sind im Idealfall Renditen von mehreren Prozent möglich. Allerdings verlieren die Investoren ihr Geld, wenn das Unternehmen pleitegeht. Deshalb ist auch diese Anlageform immer mit einem Risiko verbunden.
Kryptowährungen werden als Anlageform zunehmend beliebter
Seit einigen Monaten erfreut sich zudem eine weitere Anlageform einer wachsenden Beliebtheit: Die Rede ist von sogenannten Kryptowährungen, zu denen auch Bitcoins gehört. Sie werden über spezielle Börsen gekauft und können als digitales Zahlungsmittel oder eben als Geldanlage eingesetzt werden.
Die Rendite war dabei im letzten Jahr hoch, denn der Bitcoin-Wert hat sich um ein Vielfaches erhöht. Allerdings raten Finanzexperten zur Vorsicht: Keinesfalls sollten sich Sparer darauf verlassen, dass dieser Trend so weiter geht. Ein plötzlicher Einbruch sei denkbar und wäre mit hohen Verlusten verbunden. Auch der Superinvestor Howard Marks hadert mit Kryptowährungen.
Alles in allem sind Kryptowährungen mit großen Schwankungen verbunden, sodass das Risiko kaum vorhersehbar ist. So sank der Kurs Mitte Dezember beispielsweise in wenigen Tagen von 20.000 auf 11.000 Dollar und stieg kurz darauf wieder auf 17.000 Dollar an. Eine Investition in Bitcoins sollte deshalb nur als Element einer umfassenden Anlagestrategie erfolgen.
Am besten mehrere Anlageformen kombinieren
Alles in allem empfehlen Finanzexperten Sparern, bei jeder Form der Geldanlage vorsichtig zu sein und niemals das gesamte Geld zu investieren. Stattdessen sollte man immer nur so viel Geld anlegen, wie man bei einem Verlust verkraften kann, ohne direkt vor dem finanziellen Aus zu stehen.
Zudem richtet sich die Art der Geldanlage auch nach dem eigenen Charakter. Wem eine hohe Rendite nicht wichtig ist, der kann auch weiterhin sein Geld auf das Sparbuch legen und genießt dafür eine maximale Sicherheit. Möchte man jedoch eine hohe Rendite erzielen, so muss man auch ein höheres Risiko eingehen.
Es bietet es sich für die meisten Sparer an, mehrere Anlageformen zu kombinieren. Dann kann ein Teil des Geldes in sichere Lösungen wie Sparbriefe oder Festgeld und ein anderer Teil in Fonds oder Aktien investiert werden.
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