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WillsteQuatschen und Facebook – Faszination soziale Netzwerke

Die meisten Jugendlichen und Kinder können sich eine Welt ohne Facebook und Co. kaum vorstellen. Ganze Nachmittage verbringen die Schüler auf Wer-kennt-wen, SchülerVZ, WillsteQuatschen und ähnlichen Seiten. Dabei sind sie sich über mögliche Gefahren nicht bewusst. Eltern können oftmals selten kontrollieren, was ihre Sprösslinge im Internet treiben. Sie verfügen in der Regel nicht über ausreichende Computerkenntnisse oder keine Erfahrung im Umgang mit sozialen Netzwerken. Das Problem wurde bereits vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) erkannt.

Kinder sind mittlerweile sehr aktiv in sozialen Netzwerken, chatten mit völlig fremden Menschen und tauschen private Bilder sowie Videos aus. Das Ganze ist allerdings nicht immer harmlos. Oftmals werden Mitschüler oder die Lehrer gemobbt, Daten geklaut oder unfreiwillig veröffentlicht. Um die Aktivitäten der Kinder auf Social-Communities zu kontrollieren, fehlt den Eltern schlichtweg das Know-how. Axel Schmiegelow vom BVDW empfiehlt allen Eltern, eigene Erfahrungen in den sozialen Netzwerken zu sammeln, in denen sich ihre Kinder aufhalten. Zum Thema soziale Netzwerke hat der BVDW einen Leitfaden für Eltern veröffentlicht.

WillsteQuatschen

WillsteQuatschen ist keineswegs ein Konkurrent für Facebook, sondern ein soziales Netzwerk für den deutschsprachigen Raum. Das Portal hat eine strenge Politik gegen Fakes, also Schein-Profilen, die erfundene Daten besitzen. Fragwürdig ist WillsteQuatschen in dem Zusammenhang, dass man sich erst einmal registrieren muss, um alle Daten über das soziale Netzwerk zu erhalten. In der Sektion „About“ wird man zur Registrierung aufgefordert, um „alles über WQ nachlesen zu können.“ Im Gegensatz zu Facebook kann man andere WQ-Nutzer über die Postleitzahl finden. Hochgeladene Bilder können zudem von anderen Mitgliedern bewertet werden. Wer viel zu sagen hat, kann sogar seinen eigenen Blog starten.

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Der Social-Network-Zwang

„Ohne Facebook existierst du nicht“ – erschreckenderweise sind tatsächlich viele Menschen fest davon überzeugt, dass man ohne ein Konto auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken nicht existiert. Wenn man nicht täglich Bilder hochlädt, seine Freunde taggt, die angesagtesten Bands liked und die Posts von Freunden kommentiert, ist man auch im reellen Leben nicht cool. Social Media wird allerdings schon lange nicht mehr nur zum Sozialisieren genutzt, immer mehr Unternehmen suchen die Nähe zu ihren Kunden mithilfe von sozialen Netzwerken. Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, setzen auch Museen verstärkt auf „Social Media“, um junge Menschen von der Kunst zu überzeugen. Bisher sind die meisten Besucher eines Kunstmuseums im Rentenalter oder kurz davor. Aus diesem Grund nutzen Museen soziale Netzwerke, um mit dem jungen Publikum zu kommunizieren.

Das Problem mit den privaten Daten

Die Handynummer, Familienmitglieder und die politische Haltung, Nutzer von Facebook, WillsteQuatschen und anderen sozialen Netzwerken geben diese privaten Daten oftmals völlig fremden Menschen preis, ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein. Wofür benötigen die sozialen Netzwerke überhaupt diese Daten? Können sie ohne private Daten nicht funktionieren? Facebook gerät regelmäßig in das Visier von Datenschützern und Politiker. Das soziale Netzwerk übermittelt nämlich die Daten seiner Nutzer aus Deutschland in die USA. Bei neu angelegten Accounts sind die Standardeinstellungen der Privatsphäre relativ freizügig. Was dem Branchenriesen tatsächlich fehlt, ist eine Art Tutorial, welches neuen Nutzern erklärt, wie bestimmte Daten über die eigene Person nicht von fremden Personen einsehbar sind. Viele Nutzer wissen nämlich nicht, wie sie die Daten der Privatsphäre ändern können.

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Abmahnungs-Gefahr

Wer schon einmal ein Foto oder YouTube-Video geteilt hat, könnte von Abmahnungen betroffen sein. Auch die Verwendung von Motiven aus Spielen und Filmen für das eigene Profilbild ist sehr beliebt. Eine Genehmigung für diese Nutzung besitzt wohl kaum einer. Streng genommen verletzt man damit das Urheberrecht. Bisher sind keine größeren Abmahnwellen bei den sozialen Netzwerken bekannt, dennoch sollte man das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen. Fotos dürfen ohne Einwilligung der Fotografen nicht im Internet verbreitet werden, auch nicht auf Facebook oder WillsteQuatschen. In der Regel werden sich Fotografen kaum beschweren, wenn man ihren Namen angibt, schließlich ist es kostenlose Werbung. Verbreitet man das Bild aber unter seinem Namen, droht Ärger. Auch die Verbreitung selbst gekaufter Bilder ist oftmals nicht möglich. Facebook nimmt sich nämlich folgendes Recht: „Mit dem Hochladen deines Inhalts gewährst du uns eine Lizenz, diesen Inhalt zu nutzen und anzuzeigen.“

Quellen: abendblatt.de, PC-WELT

Artikelbild: © Syda Productions / Shutterstock