In Diskussionen tauschen die Gesprächspartner sich aus und äußern ihre Meinungen zu einem bestimmten Thema. Oftmals kommt es auch dazu, dass eine Diskussion sehr hitzig wird. Die Gesprächspartner werden laut und es kommt zur Auswertung von Fakten und Fallbeispielen. Wenn einer der Teilnehmer des Gesprächs sehr offen und angriffslustig seinen eigenen Standpunkt vertritt, sagt man auch, dass er „kein Blatt vor den Mund nimmt“. Er ist mutig und versucht, seine Meinung mit allen Mitteln durchzusetzen. Er scheut keine Konfrontation mit dem Gegner. Er spricht die Wahrheit unverblümt aus und beschönigt nichts.
Diese Redensart hat ihren Ursprung im 13 Jh. Sie war zu der Zeit vor allem in der Welt des Theaters vertreten und wurde dort geprägt. Dort kommt es oft vor, dass man zum Ablesen bestimmte Schriftstücke in der Hand hält. Wenn man dann etwas Unangenehmes zu sagen hatte, hielt man sich dabei ein Blatt vor den Mund und tätigte dahinter seine Aussage etwas scheu. Auch Spott und Häme waren hinter solchen Blättern gang und gäbe. So wollte man seine Aussprüche geheim halten, um nicht entdeckt zu werden. Manchen Menschen war es aber egal, was andere von ihnen denken und hatten keine Angst Ihren Standpunkt und ihre Meinung offen kundzutun. Solche Menschen sprachen offen aus, was sie für richtig hielten und brauchten sich keines der Schriftstücke vor den Mund zu halten. Leider mussten sie dann aber auch unangenehme Folgen in Kauf nehmen.
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